Gottesdienst-Knigge
Die Taufe ist der Start ins christliche Leben, der Start in ein Leben mit Gott und in der Glaubensgemeinschaft. Das Fest der Taufe folgt in der Regel einem gewissen Ablauf:
- Eröffnung
- Wortgottesdienst
- Tauffeier
Die Taufe kann entweder während eines regulären Gottesdienstes stattfinden oder
als eigener Taufgottesdienst. Einige Wochen vor der Taufe findet ein
Taufgespräch mit dem Geistlichen statt. Sprechen Sie mit ihm über den
Ablauf, fragen Sie ihn alles, was Sie wissen wollen.
Was ziehe ich an? Wie läuft das überhaupt ab? Wann muss ich in der Kirche sein? Da eine Taufe nicht ständig zelebriert wird, gibt es bei Eltern, Pat:innen, Gästen und Mitfeiernden durchaus Unsicherheiten in Bezug auf den Ablauf der Tauffeier.
Keine Sorge, ein Kirchen-Crashkurs ist nicht notwendig. Lesen Sie einfach kurz die folgenden Tipps und weiterführenden Informationen rund um den Gottesdienst, um die größten Fettnäpfchen auszulassen.
Wie schon erwähnt, handelt es sich bei der Taufe um ein besonderes Fest.
Dies kann man mit angemessener Kleidung würdigen. Dabei soll sich
natürlich niemand verstellen und das Gefühl haben, „verkleidet“ in die
Kirche zu gehen. Suchen Sie sich Kleidungsstücke aus, in denen Sie sich
wohlfühlen. Sich extra ein neues Kleid oder einen neuen Anzug zuzulegen,
ist sicher nicht nötig (wer dies aber möchte, kann das
selbstverständlich tun), aber überlegen Sie vielleicht, wie Sie sich
anziehen würden, wenn Sie ins Theater gehen oder zu einem runden
Geburtstag eingeladen sind. Denn die Einladung zu einer Taufe ist ebenso
etwas Besonderes. Da wären Badelatschen, Jogginghose oder verkleckerte
T-Shirts eher nicht angebracht.
Auch wenn es sich meist bei einer Tauffeier um ein Fest im kleineren,
privateren Rahmen handelt, das oftmals auch flexibel abgehalten wird, so
wäre Unpünktlichkeit dennoch unhöflich. Zur Arbeit, zur Schule, zum
Zahnarzt soll man ja auch nicht zu spät kommen, warum also bei einem
Fest wie der Taufe?
Oft ist zu beobachten, dass sich der Täufling mit
seinen Eltern und den Pat:innen und den übrigen Gästen vor der Kirche
trifft, um gemeinsam in die Kirche zu gehen. Manchmal werden sie auch
vom Pfarrer abgeholt. Das Zusammentreffen vor der eigentlichen Feier
kann ein schöner Beginn des Festes sein.
Während der Tauffeier gibt es Fürbitten. Diese sollten von Eltern
und/oder Pat:innen vorbereitet werden. Pat:innen oder auch andere Gäste
können die Fürbitten dann vortragen. Dies ist ein Baustein, den
Taufgottesdienst persönlich zu gestalten.
Gerade in diesen Zeiten, wo viele Menschen Ereignisse in ihrem Leben
eher durch eine Kameralinse oder auf dem Display eines Handys
wahrnehmen, ist es nachvollziehbar, dass auch bei Tauffeiern eher auf
das perfekte Bild als auf die Zeremonie geachtet wird. Ständiges
Herumrennen um den Täufling stört aber den wichtigen Moment.
Vielleicht
besprechen Sie vorab, dass nur eine Person Ihrer Gesellschaft Fotos
macht und diese anschließend allen zur Verfügung stellt. Fragen Sie den
Pfarrer, wann er es während des Gottesdienstes unpassend fände, Fotos zu
machen.
Nach der Tauffeier lassen sich hervorragend verschiedene
Gruppenbilder mit Eltern, Pat:innen, dem Pfarrer und allen Gästen
machen.
Zwar ist die Taufe eine Feier, aber eben keine Geburtstagsfeier, bei der
geredet, gelacht, gegessen wird. Oftmals sind gerade bei Taufen auch
jüngere Kinder aus der Familie oder dem Freundeskreis anwesend. Dass
Kleinkinder nicht permanent stillsitzen können und auch mal neugierig
den Kirchenraum erkunden, ist verständlich. Was aber vielleicht nicht
unbedingt sein muss, ist, die Kinder mit Keksen oder Saft zu versorgen.
Ewig dauert ein Taufgottesdienst nicht und zum Essen ist vorher oder
nachher genug Zeit. Übrigens, selbstverständlich sind nicht nur kleine
Kinder manchmal unruhig in der Kirche, sondern Erwachsene ebenso.
Allerdings kann man von Erwachsenen durchaus erwarten, dass sie dem
Gottesdienst folgen und nicht nebenbei schnell die Emails checken oder
mit Tante Hedwig die Qualität des Frühstücks vom Morgen diskutieren.
Gelegenheiten zum Reden, Essen und Trinken wird es am Tag der Taufe
sicherlich genügend geben. Ebenso zum Lesen von Emails. Das muss also
nicht zwingend in der Kirche stattfinden.
Der Täufling sollte im Mittelpunkt stehen und nicht als Randnotiz wahrgenommen werden.