Älter werden is (ko)a Gaudi

Bodenständig wie Toni Lauerer ist, findet er auch in seinem neuesten Werk einmal mehr den richtigen Ton. Seine G'schichten über das Älter- bzw. Altwerden treffen einfach den Nerv der - allzu schnell dahinrinnenden - Zeit. Ab wann ist/wird man alt? Wenn die Bedienung im Gasthaus ungefragt die Seniorenkarte bringt? Wenn man "Opfer" des kriminellen "Enkeltricks" wird oder nicht mehr alles hört bzw. nur mehr das, was man hören will? Sind Sie schon mal gefragt worden "Wia lang host no?", was bedeutet, wie lange musst du noch arbeiten bis zur Rente? Alles Indizien dafür, dass es los geht mit der - im Idealfall - zweiten Lebenshälfte. Doch: Ist man nicht so jung, wie man sich fühlt? Toni Lauerer bekennt beispielsweise bei einem seiner unvergleichlichen Live-Auftritte, dass er gefühlt 16 - also ein unverbesserlicher Kindskopf - sei. Diese Unbekümmertheit ist es auch, die ihm diese tollen Texte in den Mund bzw. in die Feder legt. Allerdings geht es in seinen neuesten Geschichten nicht nur ums Alter - wäre ja wohl doch zu deprimierend. Auch Ferienerlebnisse jugendlicher Schüler gibt es zu lesen, Dialoge zwischen Mann und Frau sowie Stammtischgespräche. Egal, ob man Fan von den grade so "hippen" Telefonstreichen einiger Radiosender ist oder auch nicht, der "Alt"-(huch!!!) Meister des gepflegten bajuwarischen Humors weiß auch davon höchst unterhaltsam zu berichten. Wie so oft, ist der Erscheinungstermin passgenau auf Weihnachten zugeschnitten. So wird unter manchem Christbaum wohl ein humorvolles Geschenk liegen, nämlich das neueste Buch von Toni Lauerer. Dies eignet sich nicht nur als Präsent, sondern sei jeder Bücherei empfohlen.