Möchten'S ned probieren?

Wo er sie nur alle hernimmt, die launigen G'schichterln und Sketche? Doch offensichtlich muss man im Alltag "nur" die Augen und Ohren offen haben, um die Episoden des "ganz normalen Wahnsinns" aufzunehmen. Denn meist sind es ja die alltäglichen Begegnungen und Begebenheiten, die sich reich an unfreiwilliger Komik präsentieren. So enden Momentaufnahmen, die sich um den peinlichen Vater, den dummen Bub oder Alterserscheinungen drehen, mit einem lauerer-typischen Bonmot. Der trockene Humor des Oberpfälzers zeigt sich auch in längeren "Abhandlungen", beispielsweise zum Thema "Tropische Mahlzeit". Da lädt die Hausfrau, die - nebenbei bemerkt - einen "Töpferkurs für Birkenpollenallergiker" besucht (wie's dem Lauerer nur immer einfällt!) zum Verkosten allerhand "exotischer" Speisen ein. Im "Reich der Blöden" zappt Toni Lauerer in perfektem Versmaß durch die Fernsehlandschaft. Reimen, auch das kann er, da hakt und rumpelt nix. Köstlich auch das tief psychologische Gespräch zwischen Vater und Sohn, der als Belohnung vom Lehrer ein Buch "Weisheiten von A bis Z" geschenkt bekam. Zum Ende des Buches schlagen dem mit Verdauungsproblemen Geplagten dann diverse Kostproben, mit der Einladung "Möchten'S ned probiern?" angepriesen, auf den Magen und das Gemüt. Der geneigte Leser und Lauerer-Fan (gibt es auch jemand, der ihn nicht mag?) ist aufgerufen zu probieren und sich an den humorvoll-hintersinnigen Geschichten des "Bayerwald-Shakespeares" zu laben. Eindeutige Empfehlung für eine aufmunternde Lektüre. Probiern Sie's!