Terafik

Roman
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Buchprofile - Rezension
Junge Deutsch-Iranerin besucht 2016 erstmals den Iran, die Heimat ihres Vaters.
In den 1980er Jahren kommt ein junger Iraner nach Deutschland und studiert in Gießen Architektur. Der eingedeutschte Name ist Karl. Die Behörden sind gleichgültig bis stur; die Professoren unnahbar, schon gar bei einem alles hinterfragenden ausländischen Studenten. Er heiratet eine Deutsche, bald gibt es ein Kind, Nilufar, und es muss Geld verdient werden. Karl jobbt und macht sich bald selbständig, scheitert letztendlich. Er lässt die Familie im Stich und geht zurück in den Iran; hinterlässt Schulden. Der Kontakt zu Nilufar bleibt lose erhalten; die Mutter lebt von Sozialhilfe und versinkt in Selbstmitleid. Die Tochter schafft das Gymnasium und kann dank BAföG auch studieren. Der Vater drängt ständig, die Tochter soll ihn doch besuchen, das Land und ihre iranische Verwandtschaft kennenlernen. Als Nilufar 2016 dann tatsächlich fährt, ist es erstmal ein Kulturschock. Allein die Verhaltensregeln, gerade für Frauen, die mangelnden Sprachkenntnisse, machen den Aufenthalt von Beginn an anstrengend. Irgendwie arrangieren sich die Menschen mit den Gegebenheiten; sie nutzen die wenigen Freiräume, reizen sie ausgiebig aus. Es gibt aber auch die streng Islamgläubigen, die gut zurechtkommen. Nilufar ist froh, als sie nach Wochen in Teheran und Umgebung wieder nach Berlin zurückkehren kann. - Die Autorin erzählt in der Ichform. Eindringliche Schilderungen gibt es v.a. über das Leben in der Heimat ihres irgendwie immer scheiternden Vaters. Die Geschichte ist wohl als sehr persönliche Bestandsaufnahme ihrer Familiensituation zu verstehen; geschrieben ohne jegliche Larmoyanz, fast im Stil einer Reportage. Eine Geschichte, sehr emotional, vielschichtig, die auch die persönliche gespaltene Identität der Autorin nachzeichnet. Karkhiran Khozanis Buch ist Familiengeschichte, ist Zeitgeschichte; es sollte eine große Leserschaft interessieren und somit gut einsetzbar sein.
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Artikelbeschreibung


Es ist Nilufars erste Reise nach Iran und in eine ihr unbekannte Familie - die Familie ihres Vaters, der sie verlassen hat, als sie noch ein junges Mädchen war, und zurück in seine Heimat gegangen ist. Dort trifft sie auf neue Gesichter, die alle ihre Wunden und Sehnsüchte haben, und eine Gesellschaft voller Gegensätze. Nilufar lernt ein Leben kennen, das hätte ihres sein können, und einen Vater, der ihr immer dann ausweicht, wenn sie ihm nahekommt. Umgeben vom Chaos der ständig fließenden Hauptstadt Teheran und der wohlmeinenden Gastfreundschaft ihrer Verwandten entblättert Nilufar Schicht um Schicht die Zerrissenheit eines Landes, ihrer Familie und ihrer eigenen Identität.

Personeninformation


Nilufar Karkhiran Khozani, 1983 in Gießen geboren, studierte Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft und Psychologie und absolvierte anschließend eine Ausbildung als Verhaltenstherapeutin. Sie veröffentlichte in verschiedenen Literaturzeitschriften. 2020 erschien ihr Gedichtband mit gesampelter Lyrik Romance Would Be a Very Fine Bonus Indeed. Sie war Artist in Residence beim PROSANOVA Festival 2020 und übersetzte das Skript Town Bloody Hall für den Film Als Susan Sontag im Publikum saß. »Terafik« ist ihr erster Roman. Sie lebt in Berlin.

Pressestimmen


»Khozani ist ein mitreißendes Porträt der niemals stillstehenden Metropole Teheran gelungen und ein anrührendes Psychogramm einer jungen Frau auf der Suche nach der eigenen Identität.« Berliner Morgenpost
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Bewertungen

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