Unwillige Volksgenossen

Wie die Deutschen zum NS-Regime standen. Eine Stimmungsgeschichte
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Buchprofile - Rezension
Über die Zustimmung der Bevölkerung zum NS-Regime.
Der Historiker Peter Longerich ist ein profunder Kenner der Geschichte des Dritten Reiches. Seine Biografien von Himmler (BP 09/40), Goebbels (BP/mp 11/292) und Hitler (BP/mp 16/38) fanden eine breite Leserschaft. In seinem neuesten Buch versucht er die Stimmung in der Bevölkerung unter dem NS-Regime genauer zu erkunden. Er wertet dafür eine Vielzahl von Lage- und Stimmungsberichten der Politischen Polizei, der Verwaltungs- und Justizbehörden, der Wehrmacht, der NSDAP und der EXIL-SPD aus. Auch wenn in den Berichten zumindest bis zur Schlacht von Stalingrad zwar eine grundsätzliche Übereinstimmung mit dem Regime konstatiert wird, gab es doch von Anfang an auch deutliche Kritik an den Arbeitsbedingungen in den Betrieben, an der Einengung der Aktivitäten der Kirchen und an Eigenmächtigkeiten und Übergriffen lokaler Parteiorganisationen. Spätestens seit 1938 kam die Kriegsangst hinzu. Trotz verbreiteter Unzufriedenheit und Unwillen fügte sich die Mehrheit letztlich zwar den Vorgaben des Regimes, aber es gelang nicht, die nationalsozialistische Idee der "Volksgemeinschaft" nachhaltig in der Bevölkerung zu verankern. – Das wissenschaftliche Werk verfügt über einen sehr umfangreichen Anhang mit Anmerkungen und Literaturverzeichnis. Es ist gut lesbar und gibt vielseitigen Einblick in den "Alltag unterm Hakenkreuz", richtet sich aber doch mehr an eine speziell interessierte Leserschaft mit Vorbildung und ist daher eher für größere Bestände zu empfehlen.
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Artikelbeschreibung


Kein Volk von Ja-Sagern: Ein überraschender Blick auf die Stimmung im Nationalsozialismus

Waren die Deutschen nach 1933 ein Volk von Jublern und Ja-Sagern? Die Mehrheit der Deutschen sei nach 1933 von einer rauschhaften nationalen Aufbruchstimmung ergriffen worden und habe sich überraschend schnell den neuen Machthabern angeschlossen, so lautet das gängige Urteil über die Zeit der Nazi-Diktatur. Es hält sich hartnäckig und prägt bis heute unsere Vorstellung von der »Machtergreifung« und ihren Folgen.

Dieses Bild einer »Zustimmungsdiktatur« stellt Peter Longerich, einer der renommiertesten Historiker des Nationalsozialismus und Autor zahlreicher Bestseller, in seinem neuen Buch infrage. Auf der Basis von vielen tausend zeitgenössischen Berichten von verschiedenen Dienststellen der NS-Diktatur und jenen des sozialistischen Exils, die bisher in ihrer Gesamtheit noch nicht ausgewertet wurden, legt Longerich die erste Gesamtdarstellung der Volksstimmung im Dritten Reich
vor. Sie zeigt, dass die Unzufriedenheit mit dem Regime in der Bevölkerung viel größer war als bisher angenommen. In sämtlichen Bevölkerungsgruppen, von den Bauern über die Arbeiterschaft bis zur bürgerlichen Mitte, war sie weit verbreitet - die »Volksgemeinschaft« erweist sich somit vor allem als ein Mythos der NS-Propaganda. Ein augenöffnendes Buch, das unseren Blick auf die Grundlagen und den Machtcharakter des NS-Regimes verändern wird.

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Hersteller: Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH
Anschrift: Neumarkter Straße 28
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Personeninformation


Peter Longerich, geboren 1955, lehrte als Professor für moderne Geschichte am Royal Holloway College der Universität London und war Gründer des dortigen Holocaust Research Centre. Von 2013 bis 2018 war er an der Universität der Bundeswehr in München tätig. Er war einer der beiden Sprecher des ersten unabhängigen Expertenkreises Antisemitismus des Deutschen Bundestags und Mitautor der Konzeption des Münchner NS-Dokumentationszentrums. Seine Bücher über die »Politik der Vernichtung« (1998) und ihre Resonanz in der deutschen Bevölkerung, »Davon haben wir nichts gewusst!« (2006), sind Standardwerke. Seine Biographien über »Heinrich Himmler« (2008), »Joseph Goebbels« (2010) und »Hitler« (2015) fanden weltweit Beachtung. Zuletzt erschienen »Wannseekonferenz« (2016), »Antisemitismus. Eine deutsche Geschichte« (2021) sowie »Die Sportpalast-Rede 1943. Goebbels und der totale Krieg« (2021)

Pressestimmen


»Wer sich für die Sozial- und Mentalitätsgeschichte des nationalsozialistischen Deutschland interessiert, für den ist Peter Longerichs Buch eine unentbehrliche Fundgrube.« Michael Kuhlmann, Deutschlandfunk "Andruck"
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