Welt in Aufruhr

Die Ordnung der Mächte im 21. Jahrhundert | 'Tiefschürfend und überzeugend.' Süddeutsche Zeitung
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Buchprofile - Rezension
Fundierte und spannende geopolitische Analyse zur Weiterentwicklung der globalen Strukturen und Machtverhältnisse.
Herfried Münkler, emeritierter Professor für Politikwissenschaft, hat bereits mehrere Spiegel-Bestseller veröffentlicht. Basierend auf ausgewählten historischen Denkern und Entwicklungen versucht er, fundiert zu beleuchten, warum Putin/Russland die Ukraine angegriffen hat und was dies für eine Welt im Aufruhr in den nächsten Jahrzehnten global bedeuten könnte. Die weltweite Hüterrolle der USA der letzten drei Jahrzehnte ist bereits beendet und es hat sich eine komplexe bipolare Ordnung geformt, in der die USA sowie China die zwei führenden Protagonisten sind. Beide Ordnungsmächte stehen für konkurrierende Gesellschaftsformen, alternative anthropologische Ansätze, divergierende Wirtschaftsmodelle sowie deutliche kulturelle Unterschiede. Um beide Staaten scharen sich verschiedene Länder sowie diverse Allianzen. Besonders wichtig sind in Richtung USA die EU, Richtung China Russland. Die Position der EU wird überwiegend kritisch bewertet. Inhomogen, langsam in Entscheidungsprozessen und dem vertraglich abgesicherten Prinzip der Einstimmigkeit - damit wenig entscheidungsfähig - verpflichtet. Zudem - ohne nennenswerte eigene militärische Ressourcen - abhängig vom Goodwill ihrer (großen) Mitglieder. Die jahrzehntelange Fokussierung auf wirtschaftliche Themen führte zwar zu einer erheblichen Wohlstandsmehrung, die fehlende militärische Power bedeutet gleichwohl ein gefährliches Defizit. Münkler leitet kenntnisreich (insbesondere im Blick auf die Geschichte) her, warum es für das jetzige Jahrhundert recht wahrscheinlich sein dürfte, dass sich fünf Weltmächte herausbilden. Diese könnten grundsätzlich ein stabiles Gleichgewicht bilden. Neben den genannten Mächten sieht Münkler Indien als fünfte globale Macht. Dem Subkontinent könnte die Rolle des stabilisierenden Gewichts an der Macht-Waage zufallen. Insgesamt ist das umfangreiche Werk aufgrund seiner vielen Vergleiche und der Einbeziehung von Denkmodellen bedeutender Militärstrategen wie Machiavelli und Clausewitz zwar keine leichte Kost, dafür eine umso nahrhaftere. Der Rezensent hat das gesamte Werk genussvoll verschlungen und empfiehlt dies nicht nur einem breiten Leserkreis mit geopolitischen Interessen, sondern zusätzlich vielen (unserer) Politiker:innen, um so den eigenen Horizont zu weiten und diese wesentliche Perspektive bei ihren Entscheidungen mit in den Blick zu nehmen.
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Artikelbeschreibung

Spätestens seit dem Abzug westlicher Truppen aus Afghanistan und dem russischen Überfall auf die Ukraine wissen wir, dass die bislang geltende Ordnung an ihr Ende gekommen ist. Die Welt ist in Aufruhr. Doch wie wird sie sich neu sortieren, und wie wird sie im 21. Jahrhundert aussehen? Vor welchen Umwälzungen, Brüchen und Umbrüchen stehen wir? Eine auf Werten und Normen fußende Weltordnung durchzusetzen, übersteigt die Fähigkeiten des Westens. Die USA, einst «Weltpolizist», befinden sich trotz internationalen Engagements auf dem Rückzug; die UN, der man diese Rolle ebenfalls zugedacht hatte, blockiert sich selbst. Und die Europäer sind schlicht nicht imstande, eine Weltordnung zu hüten. Eine prekäre, risikoreiche Lage, in der auch ein Blick in die Geschichte und auf frühere weltpolitische Konstellationen hilfreich ist, um Hinweise auf die künftige, sich jetzt herausbildende Ordnung zu erhalten. Herfried Münkler zeigt in dieser gedankenfunkelnden geopolitischen Analyse, wo in Zukunft die Konfliktlinien verlaufen. Viel spricht dafür, dass ein neues System regionaler Einflusszonen entsteht, dominiert von fünf Großmächten. Wo liegen die Gefahren dieser neuen Ordnung, wo ihre Chancen? Wäre es ein austariertes Mächtegleichgewicht - oder Chaos? Und wie sollten sich Europa und Deutschland in den zu erwartenden globalen Auseinandersetzungen verhalten? Ein aufregender, Maßstäbe setzender Ausblick auf die Machtkonstellationen im 21. Jahrhundert.

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Personeninformation

Herfried Münkler, geboren 1951, ist emeritierter Professor für Politikwissenschaft an der Berliner Humboldt-Universität und eine unverzichtbare, prägende Stimme in den Debatten unserer Gegenwart. Viele seiner Bücher gelten als Standardwerke, etwa 'Imperien', 'Die Deutschen und ihre Mythen', 'Der Große Krieg' oder 'Die neuen Deutschen' (mit Marina Münkler), allesamt Bestseller. Zuletzt erschien 'Welt in Aufruhr', das ebenfalls lange auf der 'Spiegel'-Bestsellerliste stand. Herfried Münkler wurde vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Wissenschaftspreis der Aby-Warburg-Stiftung, dem Carl Friedrich von Siemens Fellowship, dem Preis der Leipziger Buchmesse und dem Bruno-Kreisky-Preis für das politische Buch.

Pressestimmen


Analysestark, einleuchtend und bestechend klug. Denis Scheck
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