Die Himmelsrichtungen

Roman. »Wie lebendig, wie schlagfertig, wie mutig!« Mona Ameziane
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Buchprofile - Rezension
Die schönste Richtung ist die Himmelsrichtung: Jo Lendles Roman über eine berühmte Vagabundin des Himmels und feministische Ikone.
Was für ein Roman! Und was für eine Frau, die dieses Buch des Hanser-Verlegers Jo Lendle zu einem wahrhaftigen Lesegewinn und Vergnügen macht. Amelia Earhart war Flugpionierin, Ikone des Feminismus, hochberühmt zu ihrer Zeit und längst Teil der National Women‘s Hall of Fame. Sie hat als erste Frau den Atlantik überflogen und war kurz davor, als erster Mensch überhaupt auf der Äquatorlinie die Welt zu umfliegen. Doch ihre Maschine stürzte am 2. Juli 1937 über dem Pazifik ab, vermutlich aus Treibstoffmangel, die Pilotin und ihr Navigator kamen ums Leben, Wrackteile der Maschine sind noch nicht endgültig verifiziert. Jo Lendle hat gut daran getan, die technischen Seiten der Fliegerleistungen klein zu halten, die Probleme bei der Orientierung, der Zeiteinschätzung und dem Funkverkehr, und dafür dem Lebenslauf seiner Protagonistin um so mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Earharts Mut zu außergewöhnlichen Unternehmungen, ihre Denkkraft und ihre erzählende Beherztheit sind es, die Lendle hervorkehrt. Warum sie fliege, wird sie in einer Fernsehshow gefragt, aus Pioniergeist oder aus der Lust am Überschreiten von Grenzen. Sie fliege einfach, sagt sie, mit ihrer Lockheed Electra, einem zweimotorigen Flugzeug. Die Umrundung der Welt aus zehntausend Fuß Höhe, das ist ihre große Mission. Und ihr Schwanengesang. Was den Roman auch reizvoll macht, ist das Erzählen gegen die Chronologie von Earharts Leben. Es beginnt mit ihrem letzten Flug und entwickelt sich dann rückläufig über die wechselvollen Stationen ihres Lebens bis zur Kindheit in Kansas. Ein Höhepunkt ist ein gemeinsamer Flug mit Eleanore Roosevelt vom Weißen Haus zum Atlantik und weiter ins Landesinnere, der in einer gemeinsamen Hotelnacht endet. Mehr sei hier nicht verraten – ein gründlich recherchierter und fabelhaft erzählter Roman, und deshalb eine unbedingt lohnenswerte Lektüre!
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Artikelbeschreibung


"Solange ich rede, bin ich am Leben. Solange ich fliege. Die letzte Gewissheit, die mir bleibt: Wenn ich niemals lande, werde ich nicht gestorben sein."

Es ist der 2. Juli 1937, in ihrer Lockheed Electra fliegt Amelia Earhart hoch über dem Ozean. Die Schatten der Wolken sehen aus wie Inseln. Sie steht kurz davor, als erster Mensch die Welt zu umrunden. Dies ist die schwerste Etappe.

Jo Lendle erzählt die Geschichte einer Heldin, die keine Heldin sein will. Amelia fliegt, sie schreibt, sie setzt sich für Frauen ein - ein Vorbild. Doch sie hadert mit all den Zuschreibungen, weil sie sich selbst darin nicht findet, nicht zuletzt in den Kategorien von Frau und Mann. Also hebt sie ab und lässt alles hinter sich, ohne Kompromisse.

»Die Himmelsrichtungen« ist das Porträt eines ungeheuer mutigen, charismatischen, eigensinnigen Menschen. Es ist eine Liebesgeschichte mit wechselnden Beteiligten - manche erstaunlich, andere flüchtig wie Wolken. Und es ist ein Roman übe
r die Erinnerung und wie sie sich allmählich entblättert. Jede Schicht zeigt die Vergangenheit in einem neuen Licht. Wie soll man diese Geschichte anders erzählen als rückwärts? Amelia weiß noch nicht, dass es der letzte Tag ihres Lebens ist.

Personeninformation


Jo Lendle wurde 1968 geboren und studierte Literatur, Kulturwissenschaften und Philosophie. Bei der DVA sind seine Romane »Was wir Liebe nennen« (2013), »Alles Land« (2011), »Mein letzter Versuch, die Welt zu retten« (2009) und »Die Kosmonautin« (2008) erschienen, zudem 2021 bei Penguin »Eine Art Familie«.

Pressestimmen


»Jo Lendle [hat] dieser faszinierenden Frau ein literarisches Denkmal gesetzt. Und zwar ein spannendes und prima lesbares, das bewusst auf ihren eigenen Worten fußt.« General-Anzeiger, Ebba Hagenberg-Miliu
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