Im Krieg

Zwei illustrierte Tagebücher aus Kiew und St. Petersburg. Ausgezeichnet mit dem Preis 'Die schönsten deutschen Bücher, Stiftung Buchkunst, Kategorie Sachbuch / Ratgeber? 2024
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Buchprofile - Rezension
Gegenüberstellung der Alltagserfahrungen einer ukrainischen Journalistin und eines St. Petersburger Künstlers während des ersten Jahres des Ukraine-Krieges (Februar 2022 - Februar 2023)
Nora Krug, amerikanische Designprofessorin mit deutschen Wurzeln, hat vor einigen Jahren in ihrem grandiosen Graphic Memoir „Heimat“ die Verstrickungen ihrer Vorfahren in der Zeit des Nationalsozialismus erzählerisch aufgearbeitet (vgl. BP/mp 19/750). In ihrem neuesten Werk lässt sie nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine ein Jahr lang zwei anonymisierte Zeitzeugen, eine ukrainische Journalistin und einen Künstler aus St. Petersburg, mit ihren Alltagserfahrungen zu Wort kommen. Woche für Woche werden die in einer handschriftlich anmutenden Schrifttype wiedergegebenen Texte auf je einer Doppelseite gegenübergestellt und jeweils durch eine symbolhafte Grafik visualisiert. Sehr deutlich werden die unterschiedlichen Perspektiven der beiden Protagonisten: Bei der ukrainischen Journalistin, die weiterhin vom Kriegsgeschehen berichtet, stehen unmittelbare Kriegs- und Leiderfahrungen, Fragen des existentiellen Überlebens und die Sorge um die Kinder, die nach Kopenhagen in Sicherheit gebracht wurden, im Mittelpunkt. Der Künstler in St. Petersburg, ein Putin-Gegner, ist hin- und hergerissen zwischen Bleiben und Auswandern, wobei sich die Möglichkeiten einer Übersiedlung seiner Familie in die baltischen Länder oder nach Westeuropa zunehmend einengen. Beide Seiten reflektieren dabei zunehmend existentielle Fragen, z.B. von Schuld und Verantwortung. Mit ihrem bereits in renommierten Zeitungen publizierten visuellen Journalismus gelingt es Krug meisterhaft, exemplarisch ein beeindruckendes Schlaglicht auf die Auswirkungen des von Putin angezettelten Krieges auf das Leben der Menschen in der Ukraine und in Russland zu werfen. - Unbedingt empfohlen.
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Glaube-Buchtipp: In Zusammenarbeit mit einem russischen Künstler und einer ukrainischen Journalistin entstand eine beeindruckende Graphic Novel. Die beiden berichten über ihre Erfahrungen. Während die Journalistin Bombenangriffe erlebt, ihren Alltag bewältigen muss, kritisiert der Künstler den Krieg. Zwei Stimmen, die beide anonym bleiben müssen, schildern unterschiedliche Perspektiven und erzählen von ihren Gefühlen. Nora Krug, deren Illustrationen fast zurückhaltend wirken, gelingt das, was in den Nachrichten zu kurz kommt: Sie lässt unterschiedliche Menschen zu Wort kommen. Ein beeindruckendes und ein wichtiges Buch!

Artikelbeschreibung


Einzigartiger visueller Journalismus: die Alltagserfahrungen einer ukrainischen Journalistin und eines russischen Künstlers im Ukrainekrieg - gegenübergestellt und farbig illustriert von Nora Krug, der preisgekrönten Autorin von »Heimat«

Eine ukrainische Journalistin und ein russischer Künstler, ein Jahr lang begleitet von einer deutsch-amerikanischen Illustratorin. Zwei Leben im Krieg, zwei Tagebücher über 52 Wochen, ein Buch voller Hoffnung auf Frieden.

Wenige Tage nach der russischen Invasion der Ukraine hat Nora Krug Kontakt aufgenommen zu zwei Menschen in Kiew und Sankt Petersburg, die ihr in wöchentlichen Gesprächen berichten, was der Krieg für sie bedeutet. Wie sie mit ihren Kindern darüber sprechen, mit Freunden und Fremden, ob sie arbeiten können und wie sie leben. Was es heißt, wenn die Heimat zerstört wird. Und wie es sich anfühlt, wenn sie einem genommen wird, weil die eigenen Überzeugungen nicht mit dem Krieg, den das Heimatland führt, vereinbar sind.
Nora Krug hat 52 Wochen lang die Berichte gesammelt und illustriert. Auszüge aus den visuellen Tagebüchern wurden u.a. in Süddeutscher Zeitung und L.A. Times veröffentlicht. Dieses Buch umfasst das ganze erste Kriegsjahr. Das erste Jahr eines Krieges, von dem die Welt dachte, er würde keine sechs Tage dauern.

Ausgezeichnet mit dem Overseas Press Club Award 2023. Die L.A.-Times-Serie war für den Pulitzer Preis nominiert.

Ausstattung: durchgehend vierfarbig illustriert

Personeninformation


Nora Krug, geboren 1977 in Karlsruhe, studierte Bühnenbild, Dokumentarfilm und Illustration in Liverpool, Berlin und New York. Ihre Zeichnungen und Bildergeschichten erscheinen regelmäßig in großen Tageszeitungen und Magazinen (u.a. »The New York Times«, »The Guardian«, »Le Monde diplomatique«). Sie ist Fulbright-Stipendiatin und erhielt zahlreiche Preise und Förderungen, u.a. der John Simon Guggenheim Memorial Foundation, der Pollock-Krasner Foundation und der Maurice Sendak Foundation, außerdem verlieh ihr das Victoria and Albert Museum in London den Titel »Illustrator of the Year«. Ihr Debüt »Heimat. Ein deutsches Familienalbum« feierte als internationales Buchereignis einzigartige Erfolge, in den USA wurde es mit dem National Book Critics Award ausgezeichnet und in Deutschland 2022 zur Schullektüre ernannt. Krug ist Professorin für Illustration an der »Parsons School of Design« in New York und lebt in Brooklyn.
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