Artikelbeschreibung
Seumes "Mein Leben" zählt, so kurz und fragmentarisch der Text auch ist, zu den berühmten Autobiographien der Goethezeit. Den Lebenserinnerungen des Bauernsohns, des Offiziers niederen Ranges, des späteren Sprachlehrers und Schriftstellers Seume fehlt alles Intime, Stimmungen in der Erinnerung Auskostende. Seume liefert keine psychologisierende Selbstzergliederung, sondern ein klipp und klares Porträt.
Personeninformation
Johann Gottfried Seume, am 29. Januar 1763 in Poserna (Sachsen) geboren und am 13. Juni 1810 in Teplitz (Böhmen) gestorben, begann 1780 ein Theologiestudium in Leipzig. 1781, wähernd einer Reise nach Paris, wurde er von hessischen Werbern aufgegriffen und als Soldat an England verkauft, um gegen die aufständischen Amerikaner zu kämpfen. Nach der Rückkehr nach Bremen 1783 gelang ihm die Flucht, doch folgte die Gefangennahme durch preußische Werber. Ab 1787 war er Privatsprachlehrer in Leipzig, trieb daneben juristische und philologische Studien, 1791 Promotion zum Magister Artium. 1793 wurde Seume Sekretär des russischen Generals Igelström in Warschau, später russischer Leutnant. Not und Krankheit verdüsterten seine letzten Lebensjahre.
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