Bücher brauchen Öffentlichkeit, sie leben davon, dass sie im Gespräch sind, dass sie Anlass geben zu Zustimmung und Kontroverse. Und sie können uns helfen, die Gegenwart besser zu verstehen. Deshalb geben Deutschlandfunk Kultur, das ZDF und die ZEIT jeden Monat eine Sachbuch-Bestenliste heraus, zusammengestellt von 30 Juroren. Entdecken Sie jetzt die aktuellen Buchtipps!

Sachbuch-Bestenliste November 2024

Bisky, Jens Die Entscheidung
Deutschland 1929 bis 1934 | Platz 1 der Sachbuch-Bestenliste von Die Zeit, Deutschlandfunk und ZDF
  • Rowohlt Berlin, 2024
  • Gebunden
  • ISBN/EAN: 9783737101257
  • Deutsch
  • 2. Auflage
34,00 €
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Applebaum, Anne Die Achse der Autokraten
Korruption, Kontrolle, Propaganda: Wie Diktatoren sich gegenseitig an der Macht halten - FRIEDENSPREIS DES DEUTSCHEN BUCHHANDELS 2024 FÜR ANNE APPLEBAUM
  • SIEDLER, 2024
  • Gebunden
  • ISBN/EAN: 9783827501769
  • Deutsch
  • 5. Aufl.

Wie Xi Jinping, Putin, Chamenei & Co. sich Geld, Macht und Straffreiheit verschaffen und zugleich unsere Demokratie zerstören: Eine hochaktuelle Analyse der neuen autoritären Netzwerke
FRIEDENSPREIS DES DEUTSCHEN BUCHHANDELS 2024 FÜR DAS GESAMTWERK VON ANNE APPLEBAUM

Autokratische Herrschaft besteht im 21. Jahrhundert nicht länger nur aus einem Tyrannen an der Spitze, der mit Gewalt sein Volk unterdrückt: Heute werden Autokratien durch ausgeklügelte Netzwerke geführt, es hat sich eine neue internationale autokratische Allianz gebildet, wie Bestsellerautorin Anne Applebaum in ihrem neuen Buch zeigt. Von China bis Weißrussland, von Syrien bis Russland unterstützen sich Autokraten von heute gegenseitig mit Ressourcen und Equipment made in Iran, Myanmar oder Venezuela: von Propaganda-Trollfarmen und Bots über Investitionsmöglichkeiten für ihre korrupten Staatsunternehmen bis hin zum Austausch modernster Überwachungstechnologien. Applebaum offenbart, wie die Diktatoren der We
lt hinter den Kulissen zusammenarbeiten und sich mit aggressiven Taktiken gegenseitig Sicherheit und Straffreiheit verschaffen. Und sie macht deutlich, wie diese autokratische Allianz unsere Demokratie untergräbt.

»Das ist die eigentliche Lehre aus der deutschen Geschichte: Nicht, dass Deutsche nie wieder Krieg führen dürfen, sondern dass sie eine besondere Verantwortung dafür haben, sich für die Freiheit einzusetzen und dabei auch Risiken einzugehen.« (Aus der Dankesrede von Anne Applebaum zum Friedenspreis 2024)
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Reckwitz, Andreas Verlust
Ein Grundproblem der Moderne | Die erste umfassende Studie zum zentralen gesellschaftlichen Thema Verlust
  • SUHRKAMP, 2024
  • Gebunden
  • ISBN/EAN: 9783518588222
  • Deutsch
  • 3. Aufl.


Gletscher schmelzen, Arbeitswelten verschwinden, Ordnungen zerfallen. Verluste bedrängen die westlichen Gegenwartsgesellschaften in großer Zahl und Vielfalt. Sie treiben die Menschen auf die Straße, in die Praxen der Therapeuten und in die Arme von Populisten. Sie setzen den Ton unserer Zeit. Während sich die Formen ihrer Bearbeitung tiefgreifend verändern, scheinen Verlusterfahrungen und Verlustängste immer weiter zu eskalieren. Wie ist das zu erklären? Und was bedeutet es für die Zukunft?

Andreas Reckwitz leistet Pionierarbeit und präsentiert die erste umfassende Analyse der sozialen und kulturellen Strukturen, die unser Verhältnis zum Verlust prägen. Unter dem Banner des Fortschritts, so legt er dar, wird die westliche Moderne schon immer von einer Verlustparadoxie angetrieben: Sie will (und kann) Verlusterfahrungen reduzieren - und potenziert sie zugleich. Dieses fragile Arrangement hatte lange Bestand, doch in der verletzlichen Spätmoderne kollabiert es. Das Fortsc
hrittsnarrativ büßt massiv an Glaubwürdigkeit ein, Verluste lassen sich nicht mehr unsichtbar machen. Das führt zu einer der existenziellen Fragen des 21. Jahrhunderts: Können Gesellschaften modern bleiben und sich zugleich produktiv mit Verlusten auseinandersetzen? Ein wegweisendes Buch.
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Tönsmeyer, Tatjana Unter deutscher Besatzung
Europa 1939-1945
  • BECK, 2024
  • Gebunden
  • ISBN/EAN: 9783406817359
  • Deutsch

Von Norwegen bis Griechenland, von Frankreich bis in die Sowjetunion - Wie lebten die Menschen unter deutscher Besatzung?

Auf dem Höhepunkt der deutschen Machtentfaltung im Zweiten Weltkrieg lebten von Norwegen bis Griechenland und von Frankreich bis in die Sowjetunion 230 Millionen Menschen unter deutscher Herrschaft. Sie alle mussten sich mit den Besatzern arrangieren und machten Erfahrungen, die bis heute nachwirken. In ihrem Alltagsleben, am Arbeitsplatz, im Umgang mit Behörden und Militärs. Und jeder Kontakt mit den Besatzern konnte in Gewalt umschlagen. Tatjana Tönsmeyer hat die erste Geschichte des deutsch besetzten Europas geschrieben, die die Perspektive der Besetzten und nicht der Besatzer einnimmt - und legt damit ein dunkles Erbe frei, das unterschwellig immer noch im Verhältnis der europäischen Nachbarn zu Deutschland präsent ist.

Das deutsch besetzte Europa reichte von Nordnorwegen bis zu den griechischen Mittelmeerinseln und von der französischen At
lantikküste bis zu Gebieten weit im Inneren der Sowjetunion. Millionen von Menschen erlebten tiefe Einschnitte in ihrem Lebensalltag, in ihrer Wohnsituation, in ihrer Versorgungslage und an ihrem Arbeitsplatz. Die deutschen Besatzer erließen neue Regeln, spalteten die Gesellschaften und schufen eine Atmosphäre, in der Gewaltanwendung immer eine Option darstellte - vor allem für die Jüdinnen und Juden, die zusätzlich einer genozidalen Verfolgung ausgesetzt waren. Die zivilen Opfer überstiegen in den besetzten Gebieten die Zahl der toten Soldaten. Gleichzeitig waren die Besetzten keine homogene Masse passiver Opfer. Sie hatten Handlungsoptionen, die sie nutzen konnten, um sich zu verweigern - oder sich den Besatzern anzudienen. Tatjana Tönsmeyer zeigt eindrücklich, wie die deutsche Besatzung das Leben von Millionen Europäerinnen und Europäern veränderte, und was es bedeutet, unter einer Besatzungsherrschaft zu leben. Eine Erfahrung, die vor dem Hintergrund der russischen Besatzung g
roßer Gebiete der Ukraine von bedrückender Aktualität ist.

"Was 230 Millionen Menschen unter deutscher Besatzung erlitten haben, ist heute noch schmerzhaft relevant." Raphael Gross

- Eine erschütternde Tour d'Horizon durchs deutsch besetzte Europa
- Tatjana Tönsmeyer beleuchtet das Alltagsleben unter deutscher Besatzung:
- Wie wohnte man?
- Wie verschaffte man sich Essen?
- Wie war die Verwaltung organisiert?
- Eine aufschlussreiche Gegenüberstellung von Geschichte und Geschichten
- Das dunkle Erbe, das bis heute im Verhältnis der europäischen Nachbarn zu Deutschland präsent ist
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Sarhangi, Mohammad Jahre der Angst, Momente der Hoffnung
Eine Gefühlsgeschichte der Migration
  • FISCHER, S., 2024
  • Gebunden
  • ISBN/EAN: 9783103975147
  • Deutsch
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Illouz, Eva Explosive Moderne
Eine scharfsinnige Analyse unserer emotionsgeladenen Gegenwart
  • SUHRKAMP, 2024
  • Gebunden
  • ISBN/EAN: 9783518432068
  • Deutsch
  • 4. Aufl.


Über die Schlüsselgefühle unserer Zeit

Politiken der Angst, Spiralen der Enttäuschung, Menschen in Wut. In ihrem neuen Buch blickt Eva Illouz auf unsere aufgewühlte Zeit aus der Perspektive der Gefühle, die sie prägen. Angst, Enttäuschung und Wut, aber auch Scham oder Liebe sind fest in die sozialen Arrangements der westlichen Moderne eingebaut - und werden von ihrer Ökonomie, Politik und Kultur intensiv bewirtschaftet. Sie sind psychologisch relevant, moralisch bedeutsam, politisch wirksam - und hochgradig ambivalent. Das macht die Gegenwart, in der wir leben, so brisant, ja explosiv.

Illouz erhellt diese Phänomene in einer meisterlichen Komposition aus soziologischen Analysen, historischen Miniaturen und Lektüren ikonischer Werke der Weltliteratur. In präzisen Porträts der Emotionen, die Gesellschaft unter Hochspannung setzen, beleuchtet sie die Mechanismen ihres Wirkens sowie den Grund ihrer machtvollen Präsenz. Das Verblassen des amerikanischen Traums und die
Fragilität der liberalen Demokratie, das Hamsterrad des Kapitalismus und die Konflikte rund um Identität, aber auch Antisemitismus, Rassismus und Misogynie: Ohne Bezug auf die Schlüsselgefühle der explosiven Moderne lassen sie sich weder verstehen noch einhegen oder bekämpfen. Das zeigt dieses so fesselnde wie zeitgemäße Buch.
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Crawford, Kate Atlas der KI
Die materielle Wahrheit hinter den neuen Datenimperien
  • C.H. Beck, 2024
  • Gebunden
  • ISBN/EAN: 9783406823336
  • 2. Auflage
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Habermas, Jürgen »Es musste etwas besser werden ...«
Gespräche mit Stefan Müller-Doohm und Roman Yos | Der perfekte Einstieg in den Habermas-Kosmos
  • SUHRKAMP, 2024
  • Gebunden
  • ISBN/EAN: 9783518588192
  • Deutsch


In diesem Buch gibt Jürgen Habermas Auskunft - über die Motive seines Denkens, die Umstände, unter denen es sich entwickelte, und die Veränderungen, die es im Lauf der Jahrzehnte erfuhr. Er erzählt vom Entstehungsprozess seines Werks, von wegweisenden Lektüren und prägenden kollegialen Begegnungen. So entsteht das Bild eines reichen Beziehungsgeflechts, das sich über große Teile der intellektuellen Landkarte des 20. Jahrhunderts bis in die Gegenwart erstreckt.

Im Rückblick auf zahlreiche Stationen seines Denkwegs spricht Habermas unter anderem über seine generationsspezifische Ausgangssituation, über Schlüsselerlebnisse mit seinen akademischen Lehrern, über zeitgeschichtliche Tendenzen und politische Überzeugungen sowie die eigenen wissenschaftlichen Arbeiten und deren Rezeption. An sein jüngstes Großwerk Auch eine Geschichte der Philosophie anschließend, werden außerdem zentrale Begriffe und argumentative Strategien aus dem Habermas-Kosmos aufgerufen und kritisch verha
ndelt. Und immer wieder wird deutlich, worum es diesem Philosophen im Grundsatz geht: um »die Begründung des Quäntchens Vernunftvertrauen und der Pflicht zum Gebrauch unserer Vernunft«.
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Dhawan, Nikita Die Aufklärung vor Europa retten
Kritische Theorien der Dekolonisierung
  • CAMPUS VERLAG, 2024
  • Kartoniert/Broschiert
  • ISBN/EAN: 9783593519333
  • Deutsch

Postkolonialismus trifft Kritische Theorie
Die politische Philosophin Nikita Dhawan unternimmt den Versuch, postkoloniale, queer-feministische Theorien und Theorien der Aufklärung - in der Tradition von Kant über Adorno und Spivak - zusammenzudenken. Aus diesen scheinbar unvereinbaren philosophischen und politischen Strömungen birgt sie das emanzipatorische Potenzial und skizziert kritische Theorien der Dekolonisierung. Diese können helfen, postimperiale Zukünfte unserer Gesellschaft angesichts multipler Krisen vorstellbar zu machen.Postkoloniale Studien, die sich mit dem Erbe des weltweiten Kolonialismus und Imperialismus auseinandersetzen, erfahren derzeit insbesondere von rechter aber auch liberaler Seite Kritik: Ihnen wird vorgeworfen, gegen die Aufklärung, nihilistisch, eurozentrisch und schließlich antisemitisch zu sein. Nikita Dhawan argumentiert dagegen, dass diese Vorwürfe bestenfalls auf Missverständnissen des Projektes der Dekolonisierung beruhen. Sie versucht, den »versäumten Begegnungen« zwischen Postkoloniale
n und Holocaust Studies nachzuspüren und darüber hinaus die »Identitätsverwechslung« zwischen postkolonialen und dekolonialen Ansätzen zu bereinigen. Zusammenfassend beleuchtet Dhawan die widersprüchlichen Konsequenzen der Aufklärung, ohne einen gegenaufklärerischen Standpunkt einzunehmen. »Die Aufklärung vor Europa retten« bedeutet für sie, die Unabdingbarkeit der Aufklärung in der Umsetzung kritischer Projekte zu behaupten, zugleich aber ihr »giftiges Erbe« mitzudenken.
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Baberowski, Jörg Der sterbliche Gott
Macht und Herrschaft im Zarenreich
  • BECK, 2024
  • Gebunden
  • ISBN/EAN: 9783406714207
  • Deutsch

DIE ILLUSION DER STÄRKE - JÖRG BABEROWSKI ENTSCHLÜSSELT DAS ZARENREICH

Seit jeher inszenierten sich Russlands Herrscher als allmächtige Autokraten, die ihr Land mit eiserner Faust regierten. In Wahrheit aber war diese Inszenierung nur eine Fassade, hinter der sich die Schwäche des Staates verbergen konnte. Das zarische Vielvölkerimperium war ein fragiles Gebilde, das im Modus der Improvisation beherrscht wurde, seit Peter I. es nach Westen geöffnet hatte. Wie aber gelang es den Zaren und ihrer Bürokratie, ein multiethnisches, schwach integriertes Imperium über zwei Jahrhunderte erfolgreich zusammenzuhalten? Jörg Baberowski erzählt Russlands Geschichte aus der Perspektive der Herrschaft und ihrer Zwänge.

Ansprüche und Möglichkeiten fanden in Russland nur selten zueinander. Der autokratische Staat operierte im Modus der Improvisation, weil es ihm an Instrumenten der Integration fehlte. Davon aber wussten auch diejenigen, die ihn herausforderten. Es war die Kriti
k, die sich mit den liberalen Reformen Alexanders II. (1855-1881) ausbreiten konnte, die die Staatskrise überhaupt erst auslöste. Der sterbliche Gott, wie Thomas Hobbes den Leviathan genannt hat, lebt von der Illusion der Stabilität und Unerschütterlichkeit. Doch der sterbliche Gott ist verwundbar. Er ruht auf Voraussetzungen, die er selbst garantieren muss. Davon ist in diesem Buch die Rede: Von Krisen und ihrer Bewältigung. Und insofern weist die Geschichte, die Jörg Baberowski in diesem Buch erzählt, auch über Russland hinaus: Weil sie nach den Grundlagen staatlicher und gesellschaftlicher Ordnungen fragt und zeigt, wie schnell sie sich auflösen können. Wer verstehen will, was Macht und Herrschaft sind und warum sie in Russland andere Formen annahmen als im Westen Europas, der findet Antworten in diesem glänzend geschriebenen Buch.

"Jörg Baberowski zeigt, dass auch Historiker des deutschsprachigen Raumes großartige Erzähler sein können." Burkhard Bischof, Die Presse <
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Große Geschichte, glänzend erzählt - Jörg Baberowskis neue Deutung des Zarenreiches Lebendig und anschaulich, weil direkt aus den Quellen geschrieben Warum Macht und Herrschaft in Russland anders funktionieren als im Westen Eine beeindruckende Studie zu den Grundlagen staatlicher Ordnung
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