Familien berichten von ihrem Fest der Taufe

Wir haben uns bei zwei Familien umgehört, die ihr Kind gerade zur Taufe gebracht haben:

  • Welche Hoffnungen und Wünsche verbinden sie mit der Taufe ihres Kindes?
  • Wie haben sie den Tag der Taufe gefeiert?
  • Wie kann die Patin oder der Pate den Lebens- und Glaubensweg des Kindes begleiten?

Möglicherweise finden Sie sich in den Antworten der Familien wieder. Oder aber sie wecken bei Ihnen neue Ideen für das bevorstehende Fest der Taufe.


Familie Grauvogl berichtet von Valentinas Taufe

Valentina Klara Katharina Grauvogl wurde in der Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Miesbach getauft. Ihre Eltern, Maren Kling und Sebastian Grauvogl, lassen uns dankenswerterweise teilhaben an ihren Überlegungen und den Vorbereitungen auf Valentinas Taufe und erzählen uns vom Tauftag.

Welche Hoffnungen und
Wünsche verbinden Sie mit
der Taufe von Valentina?

Antwort

Dass wir unsere Tochter taufen lassen wollen, stand für uns von Anfang an fest. Meine Verlobte Maren Kling und ich sind beide im katholischen Glauben erzogen worden, haben früher als Ministranten gedient und gehen auch heute noch ab und zu in den Gottesdienst. So waren wir beispielsweise vor Valentinas Geburt bei einer Messe speziell für werdende Eltern. Wir finden es sehr schön, wie die Kirche den Lebensweg eines Menschen aktiv begleitet. Gerade unsere Pfarrei bietet hier sehr viel, man fühlt sich also immer in seiner jeweiligen Situation verstanden und willkommen.
Dieses Gefühl wollen wir auch unserer Valentina mit auf den Weg geben. Sie soll spüren, dass sie auch außerhalb ihrer Familie einer Gemeinschaft angehört, die sie bedingungslos liebt und auch ihre Schwächen annimmt. Und sie soll einen Rahmen an Werten mit an die Hand bekommen, an dem sie ihr eigenes Leben ausrichten und ihre Position finden und einnehmen kann. Das war für uns auch der Grund, mit ihrer Taufe nicht zu warten, bis sie sich selbst als junge Erwachsene dafür oder dagegen entscheidet. Für uns ist es wichtig, dass sie nicht „im luftleeren Raum“ ihren Weg suchen muss, sondern weiß, von wo aus sie startet. Der christliche Glaube, in dem wir sie erziehen wollen, soll ihr eine Landkarte sein, auf die sie immer zurückgreifen kann, wenn sie an einer Abzweigung steht.

Wie kann eine Patin
Valentinas Lebens- und
Glaubensweg unterstützen?

Antwort

Valentinas Patentante Katharina Grauvogl (meine Schwester) hat selbst noch kein Kind und ist dementsprechend sehr glücklich, mit unserer Valentina durch die Taufe noch näher verbunden zu sein. Sie hat ihre Taufkerze gebastelt und ihr ein Sparbuch geschenkt. Sie soll für Valentina später wie eine ältere Freundin sein, wie wir es als Eltern nicht sein können (und auch nicht wollen). Sie schätzt es als Patin auch, eine neue Verantwortung zu spüren und gemeinsam mit Valentina ihren eigenen Glauben neu bzw. auf andere Weise kennenzulernen. Sei es in einem Gottesdienst, an den Festtagen wie Ostern und Weihnachten oder einfach in einem Gespräch. Über ihr anderes Geschenk zur Taufe hat sich Valentina auch sehr gefreut: eine Arche Noah aus Plüsch mit Tierpaaren, die sie schon interessiert begutachtet und aus dem Bauch der Arche holt.

Wie wurden Sie als Familie
auf die Taufe vorbereitet
und wie haben Sie gefeiert?

Antwort

Auf die Taufe haben wir uns in einem sehr angenehmen Gespräch mit unserem Pfarrer und Dekan Michael Mannhardt vorbereitet. Er hat uns den Gottesdienst als Bergtour beschrieben, mit mehreren Vor- und einem Hauptgipfel. Wir sind diesen Weg zusammen mit ihm als „Bergführer“ und unseren Familien (mit Uropas, Großtanten und Großonkeln) vom Hauptportal der Kirche bis ans Taufbecken gegangen. Die Fürbitten durften wir selbst gestalten, was wir sehr schön fanden. Überhaupt haben wir es so empfunden, dass nicht die „liturgischen Pflichtaufgaben“ im Fokus standen, sondern dieser besonders freudige Moment für uns als Familie. Vorab hatten wir noch eine Harfenspielerin engagiert, die die Feier musikalisch umrahmt hat. Nach der Taufe hat Pfarrer Mannhardt einen gebastelten Papierfisch mit Valentinas Namen an eine Pinwand in der Kirche gehängt, um der Gemeinde das neue Mitglied vorzustellen.

Auch ein kleines Päckchen mit Angeboten für Kleinkinder (Gottesdienste, Gebete,…) haben wir bekommen, aus dem wir sicher das eine oder andere nutzen werden. Ein sehr niederschwelliger und damit angenehm lockerer Zugang zum Leben in der Kirchengemeinde.

Nach der Taufe sind wir mit unseren Familien ins Klostercafé nach Weyarn gefahren, wo wir den Tag mit Kaffee und Kuchen ausklingen haben lassen.

Als Geschenke von ihren Großeltern hat Valentina eine Kette mit einem Schutzengel aus dem Kloster Weltenburg sowie Geschirr und Besteck mit ihrem Namen und Taufdatum bekommen, damit ihr dieser besondere Tag immer in Erinnerung bleibt.

Familie Milde berichtet von ihrem Tauffest

Welche Hoffnungen und
Wünsche verbinden Sie mit
der Taufe Ihres Kindes?

Antwort

Wir möchten, dass unser Kind durch die Taufe spürt zur Gemeinschaft Gottes zu gehören, getragen zu werden von einer Kraft, die unsichtbar ist aber immer wieder erlebbar.
Wir wissen, dass in der heutigen Zeit Kirche einen anderen Stellenwert hat als noch vor 40 Jahren und deshalb können wir nicht wissen, wie unsere Kinder selbst in 20 Jahren entscheiden werden, aber für uns ist die Taufe und die christlich erlebbare Erziehung das, was wir unseren Kindern jetzt mitgeben können. Wir wünschen uns, dass unsere Kinder durch die Taufe, Kindergarten, Erstkommunion in den Glauben reinwachsen können und merken, wieviel unser Glaube uns stützen und stärken kann.

Wie können Patinnen den
Lebens-und Glaubensweg
Ihres Kindes unterstützen

Antwort

Wir denken, dass ein regelmäßiger Kontakt sehr wichtig ist. Das Kind soll in seinem Paten eine Vertrauensperson und ein Vorbild finden. Wir finden Angebote wie Paten-Patenkind Wochenenden oder Tage, die von der Kirche organisiert werden schön (kennen wir aber bisher nur aus Erzählungen). Der Pate sollte in unseren Augen Begleiter, Ansprechpartner und Zuhörer sein.

Wie werden Sie den
Festtag gestalten? Wer
wird mitfeiern?

Antwort

Wir hatten (coronabedingt) eine Tauffeier, die für uns eigentlich so war wie wir sie uns erträumt hatten. Ohne Corona wäre es ein großes Fest mit 35 Personen geworden, so war es eine Feier mit sechs Erwachsenen und zwei Kinder (mein Mann, ich und unsere Kinder, sowie die Patin mit Partner und ein befreundetes Ehepaar) was für uns wunderschön war. Wir haben die Taufe unserer Tochter ganz persönlich und sehr frei gestalten dürfen (Dank Diakon Schori) und dadurch konnten wir diese ganz bewusst und persönlich erleben. Wir haben danach ein gemütliches Kaffeetrinken bei uns zu Hause gemacht und den Tag schön ausklingen lassen. Es war ein Fest abgestimmt auf die Bedürfnisse des Täuflings (unsere Tochter war damals 15 Monate alt), wo im Zentrum auch wirklich die Tauffeier stand und nicht Geschenke oder eine Feier im Restaurant oder was auch immer. Wir haben uns zur Taufe auch explizit nur ganz persönliche, wenn möglich nicht materielle Geschenke gewünscht, was für uns schön war und den Fokus auf das wesentliche gelenkt hat.