Artikelbeschreibung
Nach dem Zerfall der bipolaren Weltordnung und dem Aufkommen regionaler, interethnischer und asymmetrischer Konflikte hat sich ein Paradigmenwechsel in der Aufgabenstellung und damit verbunden im Selbstverständnis der Bundeswehr vollzogen: von einer reinen Verteidigungs- hin zu einer Interventionsarmee. Waren vor der Wende humanitäre Hilfeleistungen in Katastrophengebieten die einzige, unter den Sanitätsoffizieren beliebte sowie sozial honorierte Form extraterritorialer Aktionen, änderte sich mit der Distanz nicht nur die Frequenz, sondern auch die Qualität der Einsätze: Durch seine Funktion als Notfallversorger wird der Sanitätsbereich zum unverzichtbaren Bestandteil militärischer Aktionen. Die Auseinandersetzung des Sanitätsoffiziers mit den Kontradiktoren "idealtypisches Berufsethos" und "Funktionsträger innerhalb einer Einsatzarmee" wird verschärft und überlagert von bundeswehrintern induzierten Belastungen, insbesondere von der als unzureichend empfundenen Fürsorge und Honori
erung. Dies in Verbindung mit lukrativen zivilen Alternativen erklärt das Problem der stattgehabten "Ärzteflucht".
Personeninformation
Schmid, ThuridDr. Thurid Ella Charlotte Schmid geb. Frank wurde am 25. August 1983 in Ostfildern geboren und trat nach ihrem Abitur 2003 als Sanitätsoffiziersanwärter in die Bundeswehr ein. Seit Abschluss ihres Medizinstudiums an der Universität Ulm ist sie am Bundeswehrkrankenhaus Ulm in der Abteilung Anästhesie tätig und nimmt selbst an Auslandseinsätzen teil.
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