Esthers Spuren

Die Geschichte der Shoah-Überlebenden Esther Bejarano und der Kampf gegen Rechtsextremismus
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Buchprofile - Rezension
Lebensnaher Umgang mit dem Erbe des Nationalsozialismus.
Ausgehend vom starkem Zulauf zu rechten Parteien und deren Gedankengut setzt sich Benet Lehmann mit dem vielschichtigen Leben von Esther Bejanaro und dem nahen Ende der realen Zeitzeugenschaft auseinander – kritisch, jedoch teilweise mit linker Tendenz -, wobei er fragt, ob eine Erinnerungskultur bei der Bekämpfung von Antisemitismus und Rassismus überhaupt hilfreich ist und ob in der heutigen "postnationalsozialistischen und postmigrantischen Gesellschaft", die selbst mit Flucht und Zuwanderung belastet ist, verordnetes Erinnern angenommen und verstanden wird. Als wichtiges Beispiel gegen das Vergessen greift Lehmann auf Esther Bejanaro zurück, die als Zeitzeugin, Antifaschistin, aber auch als Musikerin eine engagierte und überzeugende Stimme der Humanität in der deutschen Gesellschaft und darüber hinaus war. Esther Bejanaro (1924-2021), in einer jüdischen Familie in Saarlouis geboren, erlebte hautnah die strikter werdenden Maßnahmen gegen die jüdische Bevölkerung, deren Folgen ihr Vater nicht erkannte. Für Esther bedeuteten sie Zwangsarbeit und 1943 die Deportation nach Auschwitz, wo sie aufgrund ihrer musikalischen Begabung dem "Auschwitzer Mädchenorchester" zugeordnet wurde. Nach ihrer Verlegung nach Ravensbrück, der Flucht auf dem Todesmarsch, der Einreise nach Israel, Heirat und Rückkehr nach Deutschland engagierte sich Esther in der KPD, in der umstrittenen BDS-Bewegung sowie in der "Vereinigung der Verfolgten des Nazi-Regimes – Bund der Antifaschisten" (VVN – BdA). Ihre Mitarbeit im Auschwitz Komitee (Organisation von Bildungsreisen in Konzentrationslager), vor allem aber ihre Zeitzeugengespräche in Schulen und bei Veranstaltungen sowie ihr künstlerisches Engagement waren wichtige Bausteine einer sinnstiftenden Erinnerungskultur. – Allgemein zu empfehlen!
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Artikelbeschreibung


Es wird Zeit, sich im Kampf gegen Rechtsextremismus den Geschichten der Zeitzeug_innen neu zu widmen.Die Zeitzeugin, Musikerin und Antifaschistin Esther Bejarano (1924-2021) wurde mit 18 Jahren nach Auschwitz deportiert. Sie musste Akkordeon im berüchtigten »Auschwitzer Mädchenorchester« spielen, kam später in das KZ Ravensbrück und floh bei Kriegsende während eines Todesmarschs. Bis zu ihrem Lebensende kämpfte sie gegen die deutsche Geschichtsvergessenheit an. Benet Lehmann hat viele Gespräche mit ihr geführt. Als Mitglied der letzten Generation, die noch unmittelbar mit Zeitzeug_innen sprechen kann, begibt sich Benet Lehmann auf die Spuren ihres Lebens mithilfe aktueller Forschung und im Licht gesellschaftlicher Entwicklungen. Welche Rolle spielt das Erbe der Zeitzeugenschaft heute noch? Was heißt es, Erinnerungskulturen in einer postmigrantischen Gesellschaft miteinander in Beziehung zu setzen? Wer erinnert an wen und warum? Und vor allem: Hilft Erinnerungskultur gegen Antisemi
tismus und Rassismus?

Personeninformation


Benet Lehmann, geb. 1997, hat Geschichte, Englisch und Kunstgeschichte in Hamburg, Berlin und Jerusalem studiert und promoviert gegenwärtig zu Fotografien aus dem Zweiten Weltkrieg und ihrer erinnerungskulturellen Bedeutung heute. Die Recherchen zum Buch »Esthers Spuren« wurden mit dem Sonderpreis für Judentum oder Antisemitismus der Humboldt-Universität zu Berlin und dem Silten-Preis für Holocaustforschung ausgezeichnet. Daneben schreibt Benet Lehmann für Zeitungen und Magazine.

Pressestimmen


»Benet Lehmann hat eine einfühlsame Biografie über die Holocaust-Überlebende Esther Bejarano und deren Ringen mit Rechtsextremisten verfasst. Sie zeigt, was gerade alles auf dem Spiel steht.« (Barbara Distel, Süddeutsche Zeitung, 07.10.2024)

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