Grenzerfahrungen

Wie wir an Krisen wachsen
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Buchprofile - Rezension
Sieben anspruchsvolle Essays des Bundestagspräsidenten zu Grundsatzfragen der Politik.
Im Gespräch mit ausgewiesenen Fachleuten nimmt einer der erfahrensten deutschen Politiker im Zeichen der Corona-Krise Stellung zur politischen Lage und - nicht nur aus seiner Sicht - notwendigen Entscheidungen. Schäuble äußert sich zum unverzichtbaren Wert der Freiheit und ihrer notwendigen Begrenzung. Er spricht über die Verantwortung und die Handlungsspielräume der Politiker. Auf die Grenzen des Wachstums geht er ein und sagt, wo Wachstum in Zukunft unverzichtbar bleibt. Schäuble bejaht die Notwendigkeit der Globalisierung, sieht aber auch die durch sie drohenden Gefahren und gesteht, dass ihn das Tempo der Digitalisierung infolge seines Alters manchmal überfordert. Wichtig sind ihm Fragen zu Nation und Nationalismus. Ausführlich fragt er nach den Möglichkeiten und der Zukunft Europas. Er betont die Bedeutung der westlichen Wertvorstellungen und ihre unverzichtbare Rolle in der Weltpolitik. Schließlich thematisiert er die Rolle der Geschichte, ihre Bedeutung, aber auch die Pflicht, die Zukunft zu gestalten und sich den sich stets verändernden Anforderungen zu stellen. Das Buch gibt dem Leser wichtige Anregungen zum Verständnis der gegenwärtigen Lage. Die Lektüre ist nicht ganz einfach, aber für politisch ernsthaft Interessierte anregend und lohnend.
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Artikelbeschreibung


Das Vermächtnis des großen Politikers: Wolfgang Schäuble ermutigt, über die Zukunft zu streiten

Die Pandemie hat vieles, was uns selbstverständlich erscheint, in Frage gestellt. Welchen Preis hat der Schutz des Lebens, wenn zugleich die Grundrechte eingeschränkt werden? Wie balancieren wir die verschiedenen Bedürfnisse in einer Gesellschaft, so dass alte Menschen besonders geschützt und zugleich die Zukunftschancen der nachfolgenden Generationen gewahrt bleiben? Was heißt europäische Solidarität im Lockdown? Wolfgang Schäuble erkundet die politischen Grenzerfahrungen in einem Krisenjahrzehnt und scheut sich nicht davor, auch unbequeme Debatten anzustoßen. Zugleich diskutiert er seine Antworten auf die großen Fragen unserer Zeit - ob Schutz der Lebensgrundlagen, Umgang mit begrenzten Ressourcen, Exzesse der Globalisierung oder Migration - mit Persönlichkeiten wie Rutger Bregman, Ralf Fücks, Maja Göpel, Sylvie Goulard, Diana Kinnert, Ivan Krastev und Armin Nassehi. Das Buch s
tößt die Debatte darüber an, was es wertzuschätzen gilt und wo wir unserem Denken und Handeln eine neue Richtung geben sollten.

Personeninformation


Wolfgang Schäuble, geboren 1942, zählte zu den wichtigsten deutschen Politikern der letzten vierzig Jahre. Er war seit 1972 Mitglied des Deutschen Bundestags, war Fraktionsvorsitzender der Union und Vorsitzender der CDU und hatte zudem über drei Jahrzehnte hinweg wichtige Staatsämter inne, darunter Kanzleramtsminister, Bundesinnenminister und Bundesfinanzminister. Von 2017 bis 2021 war er Präsident des Deutschen Bundestags. Zu seinen Veröffentlichungen zählen »Der Vertrag. Wie ich über die deutsche Einheit verhandelte« (1991), »Mitten im Leben« (2000) sowie »Scheitert der Westen? Deutschland und die neue Weltordnung« (2003). Zuletzt erschien von ihm »Grenzerfahrungen. Wie wir an Krisen wachsen« (2021). Wolfgang Schäuble verstarb am 26. Dezember 2023.

Pressestimmen


»Eine Art intellektuelles Vermächtnis, in dem er aber weder räsoniert noch monologisiert, sondern sich auf die Suche nach Antworten auf die politischen und gesellschaftlichen Krisen des vergangenen Jahrzehnts begibt.« DER SPIEGEL, Lothar Gorris
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