Die Kelten in Bayern

In antiken Quellen werden die Kelten als Barbaren beschrieben, doch sie waren auch geschätzte Handelspartner der Griechen, Etrusker und Römer. Vor allem, als sie bereits im 6. Jh. v. Chr. Salz in Hallstadt abgebaut haben, womit der Warenverkehr mit haltbar gemachten Lebensmitteln einen gewaltigen Aufschwung erlebte, gingen sie als frühe Pioniere der Wirtschaft in die Geschichte ein. Obwohl in ganz Mitteleuropa ansässig, befand sich einer der bedeutenden Schwerpunkte ihrer Kultur zwischen 800 und 450 v. Chr. in Bayern. Das Forschungsteam unter der Leitung von Markus Schußmann begibt sich in dieser mit aktuellen archäologischen Funden aufwartenden, allgemein verständlich verfassten und reich bebilderten Dokumentation auf die Spuren der Kelten in Ober- und Niederbayern, in Schwaben, der Oberpfalz und Franken. Die Autoren informieren über das Alltagsleben und die Begräbnisrituale, über die Herstellung von Gebrauchsgegenständen und landwirtschaftlichen Geräten, von Waffen und Schmuck. Vor allem mit der Beschreibung der sensationellen Entdeckungen auf dem Würzburger Marienberg, der frühstädtischen Höhenbefestigung auf der Ehrenbürg bei Forchheim aus der frühen Latènezeit (ca. 400 bis 300 v. Chr.) bis zu den spätkeltischen Stadtanlagen in Kelheim und Manching in Oberbayern sowie auf dem Staffelberg in Oberfranken eröffnet dieser Band mit einer Fülle an Fotos, Plänen und Karten, von Illustrationen und bildlichen Rekonstruktionen der Arbeits- und Wohnverhältnisse, der wirtschaftlichen Bedingungen, der Kultur und der Religion ganz neue Blicke auf die nun gar nicht mehr so geheimnisvolle Welt der Kelten bei uns in Bayern.