Survival of the Richest

Warum wir vor den Tech-Milliardären noch nicht einmal auf dem Mars sicher sind | Eine scharfsinnige Analyse
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Buchprofile - Rezension
Vehemente Kritik an den Eliten, die statt Probleme zu lösen lieber anstreben, selbst aus den Konsequenzen ihrer eigenen Systeme auszusteigen.
In seinem neuesten Werk dreht sich für Douglas Rushkoff alles um den Begriff "Mindset". Er etikettiert damit die Weltanschauung von superreichen Tech-Milliardären, verfügbare bzw. absehbare Technologien seien die ultimativen Lösungen für die Probleme der Menschheit. Darüber hinaus wären keine sozialen oder gesellschaftlichen Anpassungen nötig, sondern lediglich die Kontrolle aller digital erfassbaren Vorgänge bei Menschen und Natur. Die titelgebende Neigung der Tech-Eliten zu "Fluchtfantasien" ist für den Autor ein weiteres Element des "Mindset". Darunter versteht Rushkoff Pläne von Superreichen, sich bei globalen Krisen zu isolieren oder gar mittels exaltierter Raumfahrtprojekte ins All zu "retten". Für den Autor ein Beleg der Unmenschlichkeit und Entfremdung. Anstatt in eine gerechtere Gesellschaft zu investieren, versuchten die Eliten, selbst aus den Konsequenzen ihrer eigenen Systeme auszusteigen. Wortgewaltig und entschieden plädiert der bekennende Marxist Rushkoff für eine Einhegung der Tech-Milliardäre und ihrer Konzerne. Die Absurdität, zumindest Kurzsichtigkeit ihrer Denkweise wird mit Verve aufgezeigt. Der Autor traut vor allem dem Staat zu, diesem Leviatan Fesseln anzulegen. Leider driftet das Buch nach einem vielversprechenden Einstieg in eine allgemeine Technologiekritik ab. Rushkoffs Angriffe auf die Digitalisierung im Allgemeinen wirken überzogen und wenig fundiert. Empfohlene Lösungen, wie der Verzicht auf Wachstum und Konsum, bleiben Schlagworte. Fazit: Eine kraftvolle, vielfach nachvollziehbare Kritik am Hochmut technologisch engagierter Eliten, die aber auch ein bisschen das Kind mit dem Bade ausschüttet. Wer mit den Schwächen des Buchs umgehen kann, lernt viel über die zwielichtigen Ecken der Digitalwirtschaft. Sprachlich wie intellektuell ein Farbklecks im Regal.
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Artikelbeschreibung



Spätestens seit der Allianz von Donald Trump und Elon Musk ist klar: Die Tech-Milliardäre sind nicht nur die reichsten Männer der Welt, es geht ihnen auch um politische Macht und um die radikale Umgestaltung von Gesellschaft und Natur.

Als Douglas Rushkoff eine Einladung in ein exklusives Wüstenresort erhält, nimmt er an, dass er dort über Zukunftstechnologien sprechen soll. Stattdessen sieht er sich Milliardären gegenüber, die ihn zu Luxusbunkern und Marskolonien befragen. Während die Welt mit der Klimakatastrophe und sozialen Krisen ringt, zerbrechen sich diese Männer den Kopf, wie sie im Fall eines Systemkollapses ihre Privatarmeen in Schach halten können.

Der Medientheoretiker Rushkoff verfolgt die Internetrevolution seit Jahrzehnten, ist Erfinder der Begriffe »viral gehen« und »Digital Natives«, bewegte sich lange im Kreis von Vordenkern und kreativen Zerstörern. In einer Zeit, in der Elon Musk und Peter Thiel sich immer stärker in die Politik einmischen, re
konstruiert er, wie aus der Aufbruchsstimmung der 1990er ein Programm aus Angst und Größenwahn werden konnte. Viele Tech-Unternehmer wollen uns Normalsterbliche einfach nur hinter sich lassen, werden aber als Visionäre gefeiert. Angesichts der Zerrüttungen, die ihre Geschäftsmodelle produzieren, müssen wir uns von ihrem Mindset befreien - denn mitnehmen werden sie uns auf ihrem Exodus sicher nicht.

Ein flammendes Plädoyer gegen Egomanie und für die Wiederentdeckung kooperativen Handelns

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Personeninformation


Douglas Rushkoff, geboren 1961, ist Professor für Medientheorie und digitale Wirtschaft am Queens College der City University New York. Er gilt als einer der Vordenker, aber auch schärfsten Kritiker digitaler Entwicklungen. Er verfasste zahlreiche Bücher und prägte die Begriffe »viral gehen« sowie »Digital Natives«.
Stephan Gebauer arbeitet seit mehr als zwanzig Jahren als freier Übersetzer. Für Suhrkamp/Insel übersetzte er unter anderem Werke von Paul Mason, Quinn Slobodian, Branko Milanovic und Sebastian Smees Kunst und Rivalität ins Deutsche.

Pressestimmen


»Mich hat Rushkoffs Schlussfolgerung ziemlich überzeugt ...« Hannah Lühmann DIE WELT 20250304
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