Goethe und Carl August

Wechselfälle einer Freundschaft
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Buchprofile - Rezension
Darstellung der Beziehung zwischen Goethe und seinem Dienstherrn und Freund, dem Herzog Carl August.
Der Untertitel "Wechselfälle einer Freundschaft" stimmt den Leser schon ein auf das Verhältnis von Johann Wolfgang Goethe und Herzog Carl August. Der Schwerpunkt der Darstellung liegt auf der mittleren und der letzten gemeinsamen Lebensspanne der beiden; der emotionale Anfang der Beziehung ist leider nicht im Blick. Vielmehr rollt Sigrid Damm ihre Untersuchung vom Ende her auf, vom Tod des Fürsten. Mit viel Einfühlungsvermögen und sehr genauer Beobachtung zeichnet sie das nicht spannungsfreie Verhältnis zwischen dem Vorgesetzten und dem "Bediensteten", dem Politiker und dem Künstler, dem Machtmenschen und dem Beobachter. Carl August spricht von innigster Seelenverbindung, sogar von einer Art Ehe, kritisiert Goethe aber auch ungeniert deutlich, zeigt sich mitunter ohne Verständnis für ihn. Goethes "Flucht" nach Italien spricht ja auch für sich. Immer wieder erscheinen die beiden gleichsam als Antipoden. Und trotzdem sind sie eng verbunden, stehen auch innerlich einander sehr nahe. Viele Informationen reihen sich aneinander, sehr viele wörtliche Zitate, besonders aus Briefen fließen ein; deshalb hat man beim ersten Lesen der sieben Kapitel eher den Eindruck einer Sammlung von Einzelbeobachtungen. Die unsichere Bedeutung der einen oder anderen Äußerung oder Handlung der historischen Personen nutzt Sigrid Damm dazu, den Leser gelegentlich mit Fragen zu aktivieren. Weitgehend neu ist ihr verständnisvoller Blick auf zwei alternde Freunde. Für die Zeichnung des komplexen Verhältnisses dieser beiden Persönlichkeiten gebührt Sigrid Damm Dank und Anerkennung.
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Artikelbeschreibung



Sigrid Damm erzählt die aufregende, an Widersprüchen, Höhen und Tiefen, persönlichen und politischen Wechselfällen reiche Geschichte der über fünfzigjährigen Freundschaft zwischen Goethe und dem Weimarer Herzog Carl August.
Vom 15. Juni an, dem Tag, als Goethe die Nachricht vom Tod des Freundes erhält, wird in Rückblenden die Lebenszeit der beiden durchwandert. Goethe spricht von ihrer innigsten Seelenverbindung.
Doch es kommt immer wieder auch zu Differenzen, vor allem politischen. Carl August, der Napoleon-Hasser; Goethe, der Napoleon-Bewunderer und von dem Franzosen hofiert. Goethes Skepsis gegenüber den liberalen Bestrebungen seines Fürsten, vor allem im Hinblick auf die Preßfreiheit; von Preßfrechheit spricht er da. Während der Demagogenverfolgung in der düsteren Zeit der Restauration, als Carl August unter der Einschränkung seines Handlungsspielraums leidet, bekundet Goethe jedoch offen Solidarität mit ihm.
Das Buch erzählt - wie stets bei Sigrid Damm auf der Gr
undlage akribischer Recherchen erarbeitet - von einer einzigartigen lebenslangen Freundschaft zwischen zwei an Beruf und Berufung, an Temperament, Ausstrahlungskraft und Charakter so unterschiedlichen Menschen, einem schöpferischen und einem Tatmenschen, einem Dichter und einem Politiker; von einer Freundschaft, die für die deutsche Literatur folgenreich war, indem Carl August Goethe den Raum zur Schaffung seines großen Werkes gab; ohne seine Existenz würden wir nicht von Weimar als dem Ort der deutschen Klassik sprechen.

»... Er war mir August und Mäcen. Niemand braucht ich zu danken als ihm ...« (Goethe über Carl August)
»... der Mich ... in allen Wechselfällen des Lebens begleitet hat ... dessen umsichtigem Rath, dessen lebendiger Theilnahme und stets wohlgefälligen Dienstleistungen Ich den glücklichen Erfolg der wichtigsten Unternehmungen verdanke.« (Carl August über Goethe)

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Personeninformation


Damm, SigridSigrid Damm, in Gotha/Thüringen geboren, lebt als freie Schriftstellerin in Berlin und Mecklenburg. Die Autorin ist Mitglied des P.E.N. und der Mainzer Akademie der Wissenschaften und Literatur. Sie erhielt für ihr Werk zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem den Feuchtwanger-, den Mörike- und den Fontane-Preis.

Pressestimmen


»Sigrid Damm ist eine erfahrene Biograln, die trotz langer und gründlicher Recherche weiß, wann sie schreiben muss: So könnte es gewesen sein. Das macht aus ihren Sachbüchern eine schöne Prosa.« Michael Hametner der Freitag 20210114
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