Was der Himmel uns erzählt

William soll eine Woche der Sommerferien bei seiner mürrischen Großtante verbringen, die ganz andere Interessen hat, als für ihn zu backen oder zu kochen oder mit ihm einen Ausflug zu machen. Aber die Woche erweist sich zunehmend spannend, denn Tante Gunvor nimmt William auf eine Reise in Raum und Zeit mit, die sich im Kopf abspielt. Sie bringt ihn durch grundlegende Fragen zum Nachdenken: woher wissen wir eigentlich, dass die Erde eine Kugel ist? Wie kann man den sich stetig wandelnden Sternenhimmel erklären und wie haben Menschen vor Jahrhunderten astronomische Ereignisse gedeutet? Jeden Tag erhält William eine Art Lektion über die großen Fragen der Astronomie und wie sich das Wissen nach und nach entwickelt hat. Dazu gehören auch die Lebensgeschichten und die Leistungen der großen Astronomen, z. B. Kopernikus, Kepler, Galilei. Die dänische Autorin legt dabei besondere Aufmerksamkeit auf Ole Roemer, einen dänischen Astronomen, der wenige Schriften hinterlassen hat, aber als Erster die Lichtgeschwindigkeit als endlich erkannt und gemessen hat. - Eine spannende Darstellung der Astronomie, die sich wohltuend von den vielen Sachbüchern mit nur kleinen Textblöcken abhebt und Schritt für Schritt die Tiefe der Materie vermittelt, auch das Spannungsfeld zwischen Naturwissenschaft und Religion, das sich in der Renaissance entwickelte. Warum die Übersetzerin immer "Observation" statt des passenden Begriffs "Beobachtung" benutzt, bleibt wohl ihr Geheimnis. - Empfehlenswert für Kinder ab 10 Jahren, aber auch für Erwachsene.