Ich!

Selbstbildnisse in der Moderne
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Buchprofile - Rezension
Kunstgeschichtliche Darstellung des Sujets Selbstportrait anhand von 25 Künstlern der Moderne.
Mit Erwachen des Selbstbewusstseins der Künstler in der Renaissance ist das Selbstportrait ein durchgehendes und für die Kunstgeschichte stilistisch und soziologisch hochinteressantes Genre, an dem sich Wandlungen nicht nur im Selbstbild des Künstlers, sondern auch in der Sichtweise der Gesellschaft auf ihn abzeichnen. Der langjährige Direktor der Hamburger Kunsthalle stellt hier anhand von 25 Künstlern exemplarisch vor allem das in deren Arbeiten bezeugte Selbstverständnis von Kunst und Künstlersein vor. Die ältesten, Gauguin und van Gogh, gehören noch zur Generation der sich vom Impressionismus absetzenden Außenseiter. Hodler, Kollwitz, Corinth, Picasso und andere formulieren am Programm der Moderne mit Ausdruck auch von Zweifel und Unabhängigkeit der gesellschaftlichen Position des Künstler-Ichs. Dieses Ich wird in den vorgestellten, im guten Druck präsentierten Bildern etwa von Munch, Frida Kahlo, Cindy Sherman und der hochinteressanten, wogleich bei vielen kaum bekannten finnischen Malerin Helene Schjerfbeck zu einem immer neu erfassten Motiv, das die Entwicklung der europäisch geprägten bildenden Kunst seit 1900 erkennbar macht. Um den Schritt in das ausgehende 20. Jahrhundert zu machen, hat Schneede auch Aktionskünstler wie Günter Brus (dessen Arbeiten dem Rezensenten nicht wirklich zum Thema des Buches gehören scheinen), Arnulf Rainer, Bruce Nauman (eine wichtige, allein schon weil weitgehend von europäischer Kunstgeschichte unabhängige Ich-Position eines Künstlers) und Marina Abramovic mit aufgenommen. Er endet seine tour d’horizon mit den Ikonen der Moderne Andy Warhol und Joseph Beuys. Die Darstellung liest sich vorzüglich und zeugt von der großen Kennerschaft Schneedes. Dass unter den 25 Künstlern nur acht Frauen sind und die Befragung nach Erweiterungen des Ich-Begriffs von Kunst und Künstler, wie sie aus den Positionen der vorgestellten Künstler folgt, nicht aufgegriffen wird, ist dem Autor so wenig vorzuwerfen wie das Fehlen von Namen, etwa Maria Lassnig und Tracy Emin, die zum Thema Selbstbildnis wichtig sind. Schneede ist an der traditionellen Kunstgeschichtsschreibung ausgerichtet und legt gerade darum eine für breites Publikum interessante und anregende Darstellung vor. Darum sei das Buch auch Beständen ohne Kunst-Schwerpunkt empfohlen.
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Artikelbeschreibung

VON VINCENT VAN GOGH BIS CINDY SHERMAN - DAS SELBSTPORTRÄT IN DER MODERNE Im Selbstporträt verkörpert sich programmatisch das Grundwesen der Moderne. Wie das christliche Altarbild im Mittelalter oder die Landschaft in der Romantik stellt das Selbstporträt das neue symbolhafte Thema in der Kunst des 20. Jahrhunderts dar. Der renommierte Kunsthistoriker Uwe M. Schneede erzählt mit dieser ersten Überblicksdarstellung versiert und kenntnisreich eine Geschichte der modernen Kunst am Beispiel der persönlichsten aller Kunstgattungen. Autonome Selbstbildnisse sind keine Erfindung der Moderne. Sie kommen bereits in der Renaissance auf - jedoch rückte die Gattung erst im 20. Jahrhundert in den Mittelpunkt und wurde zum zentralen Anliegen der Künstlerinnen und Künstler. Während es zunächst bei Künstlern wie Vincent van Gogh, Edvard Munch, Käthe Kollwitz oder Paula Modersohn-Becker vor allem um eine schonungslose Selbstanalyse ging, gerät ab 1960 der eigene Körper als Akteur in den Blick - so etwa bei Bruce Nauman, Cindy Sherman, Marina Abramovic oder Joseph Beuys. Uwe M. Schneede schildert eindrucksvoll, wie sich über einen Zeitraum von 100 Jahren die inhaltlichen und formalen Beweggründe immer wieder paradigmatisch verändert haben.

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