Mäander

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Buchprofile - Rezension
In Kanada spürt Vinz seiner weitverzweigten Familie nach.
Nach dem Ungarnaufstand 1956 flohen Vinz Großmutter und seine Großtante von Ungarn in den Westen. Während die Großmutter in Wien blieb, zog es die Großtante mit ihrem Mann und den Kindern nach Kanada. Vinz beschließt, mit seiner Mutter diesen Familienzweig, zu dem der Kontakt angebrochen war, in Kanada zu besuchen. Die Aufnahme der beiden ist herzlich; nach über 60 Jahren erinnern sich die Alten noch an ihre ungarische Heimat und die Reise in die Fremde, während die jüngere Generation von Problemen und Erfolgen bei der Integration zu berichten weiß. Die Verwandtschaft wird um ein Mitglied einer indigenen Gemeinschaft erweitert, was den Raum der Fremdheitserfahrung noch einmal vergrößert. Wie in so vielen europäischen Familien kann hier von Brüchen, von Verlusten, Fremdheit, aber auch vom Gewinn einer neuen Heimat erzählt werden. Tatsächlich mäandert sich der Erzähler Vinz (dessen Familienbiografie in dieser Graphic Novel vorliegt) durch die Lebenslinien fremder Menschen. Sie teilen mit ihm ihren "Stamm" der Großelterngeneration, doch vor allem geben sie bereitwillig Auskunft über ihre Schicksale, ihre Berufe, ihren Alltag - Geschichten, die sich wiederum in Vinz Gedächtnis verankern. Ganz unprätentiös wird dies in Szene gesetzt: in wörtlicher Rede hören die Lesenden den Erzählenden zu, wobei die zarten Linienzeichnungen ihre markanten Portraits einfangen. Beeindruckend ist auch die in Europa so ungewohnte Erfahrung eines unermesslichen Landschaftsraums. Hier wird also Lebenslinien nachgespürt, die während der Reise zu einer Familienlinie gebündelt und durchkomponiert werden. Dass seine Verwandten ihr Herz für Vinz öffneten und mit ihren Erinnerungen diesen seitenstarken Band initiiert haben, bedeutet für die Lesenden ein großes Lese-Glück.
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Artikelbeschreibung

«In seinem bewegenden Début erzählt Vinz Schwarzbauer, was es bedeutet, als Minderheit in einem fremden Land aufzuwachsen. Die Grossmutter des Autors fand nach dem Ungarn-Aufstand von 1956 eine neue Heimat in Österreich, ihre Schwester wanderte nach Kanada aus, wo ihr Sohn mit einer indigenen Frau der Anishinabek eine Familie gründete. Der Versuch, sich dort zurechtzufinden, war mit vielen Irrungen und Wirrungen verbunden, und die Familie, die zwischen verschiedenen Kulturen oszillierte, hatte mit allerlei Vorurteilen zu kämpfen. In Mäander fängt Schwarzbauer diese ungemein vielschichtige Geschichte mit ergreifenden und stimmungsvollen Zeichnungen ein. Es sind Bilder, die den Lesenden noch lange in Erinnerung bleiben werden.» - Viken Berberian, Co-Autor von Marode Substanz, Genosse!

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Personeninformation

* 1987 in Graz, studierte bildende Kunst in Wien und für kurze Zeit in Hamburg. Er ist als Comiczeichner und Illustrator tätig und hat zusammen mit anderen Künstler*innen 12 Jahre lang das Magazin für narrative Zeichnung - Franz the Lonely Austrionaut herausgegeben. Als Illustrator hat er unter anderem für die Stadtzeitung Falter, das Jacobin Magazin, die Tageszeitung Der Standard, das Burgtheater Wien und das Residenztheater München gearbeitet. Er ist ausserdem Mitglied des Tischtennis-Kollektivs Herta und Hüne.

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