Reisewarnung
23.05.2025

Kenia: Ein Kinofilm über Kinderehen

In der Turkana-Wüste im Nordwesten von Kenia steht das Projekt von Prinz Ludwig von Bayern, in dem er junge Menschen in digitalen Berufen ausbildet. Genau hier wurde ein Spielfilm gedreht, der derzeit auf vielen Filmfesten für Aufsehen sorgt. „Nawi“ heißt er. Darin geht es um ein 13-jähriges Mädchen, das gerade die Auszeichnung als beste Schülerin von ganz Kenia gewonnen und viele Träume hat. Doch dann beschließt ihr Vater, sie zu verheiraten. Mit einem deutlich älteren Mann.

Prinz Ludwig von Bayern ist einer der Produzenten des Films. Er hat das Problem der Kinder-Ehen in einer Schule kennengelernt, die er selbst aufgebaut hat. Dort waren nämlich drei Mädchen nach den Ferien nicht zurückgekommen, weil sie in der Zwischenzeit verheiratet worden waren. Zwei konnte er damals zurückholen. Eines war schon schwanger. „Da mussten wir dann sehen, dass sie da irgendwie rauskommt,“ hat uns Prinz Ludwig im vergangenen Jahr in diesem Podcast erzählt (siehe Folge „Prinz Ludwig von Bayern, Internet in der Wüste und ein bewegliches Bett“ vom Mai 2024). Tatsächlich konnte er das Mädchen woanders unterbringen. „Das sind sehr schwierige Fälle. Man muss sie auch teilweise schützen vor den Ehemännern, die sie sich dann wieder zurückholen wollen.“

Der Film „Navi“ wurde zum Teil im Projekt „Learning Lions“ gedreht. Die Hauptdarstellerin kommt von der dortigen Mädchenschule. Sie kennt die Praxis der Kinder-Ehen, weil auch Freundinnen von ihr früh verheiratet wurden. Umso überzeugender spielt sie die Rolle, in der sie in eine für sie lebensbedrohliche Situation gebracht wird. Denn wenn ein so junges Mädchen schwanger wird, ist der Körper noch gar nicht bereit, ein Kind auszutragen. Komplikationen kommen häufig vor. Da die Kinderheirat aber auch in Kenia verboten ist, werden die Mädchen nicht in ein Krankenhaus gebracht.

In dieser ersten Mai- Folge berichten missio-Redakteurin Steffi Seyferth und Moderatorin Brigitte Strauß von ihrem Besuch im Projekt und von der Preview des Films mitten in der Wüste. In der zweiten Mai-Folge erzählt Christian Selbherr von seinen Gesprächen mit jungen Frauen, die einer Kinder-Ehe entfliehen konnten (siehe Folge „Kinderheirat und Inklusion statt Gottesstrafe“).

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