Äthiopien: Kampf gegen die Folgen des Klimawandels
In der neuen Folge der Reisewarnung geht es nach Dubuluk im Süden Äthiopiens. Antje Pöhner hat den Ort im Frühjahr besucht.
Äthiopien war auf einem richtig guten Weg. Die Wirtschaft florierte, es gab einen Präsidenten, der sogar den Friedensnobelpreis bekommen hat, weil er Frieden mit dem Nachbarland Eritrea geschlossen hatte – nach einem jahrzehntelangen Krieg. 2019 war das. Und dann brach im Norden des Landes ein neuer Bürgerkrieg aus, der sich auf das ganze Land auswirkte. Außerdem hatte Corona zu einem Stillstand der Wirtschaft geführt.
Friedensabkommen und Klimawandel
Seit November 2022 gibt es ein Friedensabkommen in der Region Tigray und auch Corona ist vorbei. Jetzt kämpfen die Menschen gegen die Folgen des Klimawandels.
Auf Dürre folgt Hochwasser
Mehrere Regenzeiten sind in den letzten Jahren ausgefallen. Einige Ethnien im Süden des Landes leben nomadisch. Wegen der Dürre hatte das Vieh nicht genug zu fressen und vor allem die Kühe sind verhungert. Überlebt haben die Ziegen. Heuer gab es extreme Regenfälle. Die sind auf einen Boden gefallen, der überhaupt nicht mehr aufnahmefähig ist und es kam zu schweren Überschwemmungen.
Ziegen sind ertrunken
Weil aber auch die Ziegen nach der langen Dürre sehr dünn und leicht waren, wurden sie von den Wassermassen mitgerissen und sind ertrunken. Die Menschen stehen vor dem Nichts. Es geht um Leben oder Tod.
Für Flüchtlinge gibt es kein Zurück
Die Menschen verlassen ihre Heimatdörfer und sammeln sich in riesigen Camps, wo Hilfsorganisationen Nothilfe leisten, so gut es geht. Ein zurück gibt es nicht mehr, denn das Land, auf dem die Nomaden einst gelebt haben, wird nie wieder genug zum Leben abwerfen.
missio München hilft bei der Suche nach Perspektiven
Die Nothilfe wird irgendwann eingestellt und die Hilfsorganisationen ziehen ab. Die Projektpartner von missio München sind Einheimische, die bleiben. Jetzt geht es darum, Perspektiven zu schaffen. missio München arbeitet in Dubuluk mit den Pfarreien vor Ort zusammen, die genau wissen, wo die Probleme liegen. In der aktuellen Folge erzählt Antje Pöhner, wie die missio-Expert*innen die Projekte auswählen und mitentwickeln, die unterstützt werden.