Bayerisches Ladenschlussgesetz bedroht Sonntagsschutz
In der aktuellen Folge unseres Podcasts "KABumm" geht es um das Thema "Ladenschluss" und die aktuellen Diskussionen zu gesetzlichen Änderungen. Moderatorin Brigitte Strauß spricht mit Michael Wagner, Diözesanpräses der Katholischen Arbeitnehmerbewegung (KAB), über die geplanten Lockerungen der Ladenschlusszeiten und deren Auswirkungen.
Michael Wagner kritisiert die geplanten Änderungen scharf und bezeichnet sie als reinen „Wettbewerb der Besessenen“, der keinen vernünftigen strukturellen Nutzen bringe, sondern lediglich darauf abziele, Umsatz auf Kosten kleinerer Läden und der Beschäftigten abzuziehen. Er wirft der Landesregierung vor, reine Konzernpolitik zu betreiben, die nur großen Handelsketten zugutekomme. Insbesondere die Einführung digitaler Kleinstsupermärkte und die Ausweitung der verkaufsoffenen Sonntage sieht Wagner kritisch.
Ein zentraler Punkt in Wagners Argumentation ist die Bedeutung des arbeitsfreien Sonntags für die Gesellschaft. „Auch die Gesellschaft braucht Arbeits- und gemeinsame Ruhezeiten“, betont er. Sonntage seien wichtig für gemeinschaftliche Aktivitäten und Familienleben. Wenn jeder einen individuellen freien Tag hätte, würde das gesellschaftliche Leben aus dem Gleichklang geraten.
Die KAB und andere gesellschaftliche Gruppen in der „Sonntagsallianz“ setzen sich daher vehement gegen die geplanten Änderungen ein. Sie sehen den Sonntag als wichtigen Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens und der menschlichen Würde, wie es auch in der Bibel verankert ist.
Die aktuelle Episode von "KABumm" beleuchtet nicht nur die politischen und wirtschaftlichen Hintergründe der Ladenschlussdebatte, sondern auch die sozialen und kulturellen Aspekte. Michael Wagner erklärt, warum die geplanten Gesetzesänderungen aus Sicht der KAB und vieler anderer Organisationen problematisch sind und welche Schritte sie unternehmen, um dagegen vorzugehen.