Inklusion in der Kita
Kein Kind wird ausgeschlossen, jedes Kind ist mit seinen individuellen Voraussetzungen und Bedürfnissen willkommen. So die Definition von Inklusion in Kita und Schule. Der katholische Kindergarten Sankt Ulrich lebt Inklusion und betreut ein Kind mit Trisomie 21.
Salamibrot, Mango und Blaubeeren – völlig selbstständig packt der sechsjährige Theo seine Brotzeit aus und erzählt dabei, was er alles dabei hat. Es ist ein ganz gewöhnlicher Morgen im Kindergarten Sankt Ulrich in München-Laim. Theo fällt nicht besonders auf und ist gut integriert, obwohl er Trisomie 21 hat. Bis das allerdings so war, mussten einige Hindernisse überwunden werden. Sie sei ein bisschen blauäugig an das Thema herangegangen, erklärt Kita-Leitung Sabine Barnsteiner. Die Familie, die schon ein Geschwisterkind in der Einrichtung hatte, hätte angefragt, ob Theo aufgenommen werden könne. Nachdem sich auch gleich ein Gruppenteam zur Aufnahme bereit erklärt habe, habe sie die in Bayern notwendigen Anträge zur Inklusion gestellt.
Als Theo dann in der Kita begann, sei es erstmal problematisch gewesen. Der Junge bekam zunächst keine Alltagsbegleitung genehmigt, konnte sich aber noch schlecht ausdrücken. Er zeigt deshalb trotz seiner vier Jahre Situationen der Überforderung, Kratzen oder Beißen. „Ganz ähnlich wie dem von Krippenkindern, die sich auch noch nicht ausdrücken können. Aber bei einem Kindergartenkind erwartet man das eben nicht“, erklärt die Kita-Leitung. Mittlerweile aber hat Theo eine Begleitung, mit der er sich auch einmal in einen Nebenraum zurückziehen kann, und bekommt einmal wöchentlich Unterstützung durch eine Sozialpädagogin. Er hat riesige Fortschritte gemacht, drückt sich gut aus, interagiert mit den anderen Kindern und hat sichtlich Freude daran, die Kita zu besuchen.
„Die Fröhlichkeit von Kindern ist immer ansteckend. Aber Theo ist ganz besonders und zeichnet uns allen schon öfter als andere ein Lächeln auf das Gesicht“, erklärt Kinderpflegerin Melina Müller. Die Kinder mögen Theo, und lernen mit Menschen, die anders sind als sie selbst, ganz selbstverständlich zu leben.