Die elf Dome im Erzbistum
Wir sind der Frage nachgegangen: Wie viele Dome gibt es eigentlich in unserem Erzbistum? Gemeint ist: Welche Kirchen sind oder waren echte Bischofskirchen – und welche werden darüber hinaus umgangssprachlich als Dom bezeichnet? Wir sind elf Mal fündig geworden …

Knifflige Frage: Was ist eigentlich der Unterschied zwischen einer Kathedrale und einem Dom? Die Kathedrale ist der enger gefasste Begriff und bezeichnet im kirchlichen Sprachgebrauch eine Bischofskirche – also eine Kirche, in der sich die Kathedra, der offizielle Lehrstuhl und Sitz des Diözesanbischofs, befindet. Als Dome (manchmal auch als Münster) werden hingegen nicht nur Bischofskirchen bezeichnet, sondern auch andere große und bedeutende Kirchen. „Dom“ ist also der weiter gefasste Begriff und kann entweder eine echte Bischofskirche bezeichnen oder eine, die so dominant und auffallend ist, als wäre es eine. Das bekannteste Beispiel dafür ist der Petersdom im Vatikan, welcher zwar eine der größten Kirchen der Welt, jedoch keine Kathedrale ist – denn die Kathedra des Papstes als Bischof von Rom befindet sich in der Lateranbasilika.

An erster Stelle unserer Liste steht der Münchner Liebfrauendom (offiziell: Dom Zu Unserer Lieben Frau), die Bischofskirche (Kathedrale) unseres Erzbistums. Sie gilt als größte Kirche in ganz Bayern und als eine der größten Hallenkirchen der Welt – wobei eine Rangliste der Größe bei Kirchengebäuden bekanntermaßen immer davon abhängt, welche Parameter man berücksichtigt (Turmhöhe, lichte Höhe im Kirchenschiff, Länge, Fläche, Volumen, Fassungsvermögen …).



Der „Landshuter Dom“, die Stiftsbasilika St. Martin, hat den höchsten Kirchturm Bayerns. Mit 130 Meter Höhe ist er sogar der höchste Backsteinturm der Welt.

Die Pfarrkirche Heilig Kreuz im Münchner Stadtteil Obergiesing wird als „Giesinger Dom“ bezeichnet. Ihr Kirchturm ist rund 95 Meter hoch – etwas weniger als die Türme des Liebfrauendoms. Aber weil der Boden, auf dem Heilig Kreuz steht, 19 Meter höher über dem Meeresspiegel liegt als die Altstadt, ist die Turmspitze von Heilig Kreuz die höchste Kirchturmspitze Münchens.

Die Im nördlichen Teil des Erzbistums gibt es gleich drei Kirchen, die hin und wieder „Dom des Ampertals“ genannt werden: erstens die Kuratiekirche St. Georg in Weng (43 Meter hoch) steht außerhalb des Orts auf der Georgshöhe – 30 Meter über der Talsohle des Ampertals und unter anderem von der Autobahn A9 aus gut sichtbar ...

… zweitens die Pfarrkirche St. Josef in Allershausen (64 Meter), die an der Mündung der Glonn in die Amper steht …

… und drittens die Pfarrkirche St. Johannes Baptist in Zolling (56 Meter) noch etwas weiter talabwärts.

Als „Dom des Achentals“ oder „Chiemgauer Dom“ wird die Pfarrkirche St. Nikolaus in Übersee am Chiemsee mit ihrem 75 Meter hohen Turm bezeichnet.

Die Pfarrkirche St. Bartholomäus in Kraiburg wird auch „Dom des Inntals“ genannt. Diesen Beinamen trägt allerdings auch die Pfarrkirche St. Nikolaus in Neuötting im Bistum Passau.

Die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Fridolfing mit ihrem 65 Meter hohen Turm trägt eine ganze Reihe von Beinamen: größte Dorfkirche Deutschlands, „Dom vom Salzachtal“, „Salzachdom“ oder „Dom des Rupertiwinkels“.