Die Vorbereitung der Erstkommunion

Wir haben uns mit Helmut Heiss (HH), Fachbereichsleiter Sakramentenpastoral im Erzbischöflichen Ordinariat München und Freising über die Vorbereitung der Erstkommunion in den Pfarreien unterhalten.

Ein lächelnder Mann mit Brille und Bart steht im Freien, im Hintergrund sind Bäume und Gebäude zu sehen.

Wie wird die Familie auf die Erstkommunion vorbereitet? Welche Aufgaben kommen auf die Eltern zu?

HH: Die wichtigste Aufgabe der Eltern ist es, die Kinder positiv auf dem Weg zur Erstkommunion zu begleiten, ein offenes Ohr für ihre Fragen zu haben und mit ihnen den Gottesdienst zu besuchen. Für die Eltern werden i.d.R. zwei Elternabende angeboten. Derzeit arbeiten wir an einem neuen Konzept, das die Erstkommunionsvorbereitung am Sonntag gemeinsam für Kinder und Eltern vorsieht.

Welche Aufgaben haben die Pat:innen bei der Erstkommunion?

HH: Die wichtigste Aufgabe der Pat:innen ist eine positive Unterstützung des Kindes.

In welcher Weise und von wem wird das Kind auf die Erstkommunion vorbereitet? Welche Inhalte werden vermittelt? Wie lange dauert die Vorbereitungszeit?

HH: In der Regel finden acht Gruppentreffen im Pfarrheim oder in Wohnungen statt, die von ehrenamtlichen Eltern vorbereitet werden. Die Gesamtvorbereitungszeit dauert etwa 4 Monate. Die Kinder werden dabei angeleitet und unterstützt, eine Freundschaft mit Jesus zu entwickeln, eine (kleine) Gemeinschaft des Glaubens zu erfahren und den Gottesdienst kennenzulernen. Alle Inhalte werden kindgemäß, elementar und mit Freude und Kreativität vermittelt.

Muss das Kind vor der Erstkommunion zur Beichte und wie läuft ein Beichtgespräch heutzutage ab?

HH: Das Kirchenrecht sieht das vor, aber die Erstbeichte ist - vor allem bei den Eltern- ein Konfliktthema seit Jahren und Jahrzehnten. In der Regel ist die Beichte für die Kinder aber kein Problem, im Gegenteil: sie erfahren dieses Gespräch mit dem Priester als sehr wohlwollend und befreiend. Unter den Präventionsrichtlinien finden Beichtgespräche nicht im Beichtstuhl oder in einem kleinen geschlossenen Zimmer statt, sondern im Kirchenraum oder bei geöffneten Türen… und doch in einem vertrauten Rahmen. Meist wird im Anschluss dann der sogenannte „Beichtzettel“ verbrannt und ein Versöhnungsfest mit Saft und Kuchen gefeiert.

Eine Person betet in einer Kirche, kniet vor einem Beichtstuhl, Sonnenlicht strömt durch ein Fenster.

Wird man automatisch angeschrieben, wenn das Kind zur Erstkommunion angemeldet werden kann? Wo meldet man das Kind an?

HH: Normalerweise werden auf dem Land die Einladungen an den Schulen verteilt, in der Stadt (bedingt durch die Schulsprengelgrenzen) gibt es eher Aufrufe in den Pfarrbriefen, auf den Internetseiten der Pfarreien oder in der Tagespresse. Und natürlich tauschen sich die Eltern untereinander aus:

„Habt Ihr auch eine Einladung zur Erstkommunion erhalten?“…

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