Die Füchse haben Gruben, die Vögel haben Nester

Roman
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Buchprofile - Rezension
Vom Vorkriegs-Danzig bis in die Nach-Wende-Zeit spannt sich der Bogen dieser Erzählung über eine deutsche Familie.
In den 1930er Jahren wird das Leben durch das Erstarken der Nazis schwieriger und viele überleben den Terror und dann später den Krieg und das Wüten der Russen nicht. Das Schicksal der Altvorderen der Familie Vogel unterscheidet sich nicht so sehr von anderen. Sie erleben Tod und Vertreibung, flüchten kurz vor Kriegsende nach Westen, landen in Thüringen in einem kleinen Ort. Das Haus, in dem sie unterkommen, wird für lange Zeit ihre neue Heimat. Und sie bleibt es auch, als das Dorf, direkt an der Demarkationslinie gelegen, geteilt wird. Sie leben nun mit einem Wall und Minenfeldern, Selbstschussanlagen und Hundekorridoren. Fluchtpläne werden spätestens nach dem Tod eines jungen Mannes im Todesstreifen ganz in ihrer Nähe begraben. Und dann kommt die Wende und ein neues, unbekanntes Leben, das andere Härten mit sich bringt. Vor allem die Wohnsituation ist prekär; der Zusammenhalt, wie er in Ostdeutschland gegeben war, schwindet. - Die Erzählung wird aus zwei Perspektiven erzählt; immer wieder ein Vergangenheitsabschnitt mit einem Bericht aus der Gegenwart. Der Verlust von Heimat spielt immer mit, wie schon in "Zeit des Vergessens", dem Erstlingsroman der Autorin. Diese Geschichte von "gehen und ankommen" ist eindrücklich, eine Schilderung der deutschen Lebenssituation vieler Menschen in der jüngeren Vergangenheit. Das ist berührende, geistreiche Unterhaltung, nicht zuletzt durch die intelligenten Sprachfindungen und Beschreibungen der durchweg interessanten Protagonisten. Bestens empfohlen.
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Artikelbeschreibung


Die Füchse haben Gruben, die Vögel haben Nester - und der Mensch, wo legt er sein Haupt hin?Seit Jahren kämpft die Pianistin Anna Vogl mit ihrer kleinen Tochter Juli und ihrem autistischen Sohn Sascha gegen ihre Entmietung. Als wenige Tage vor dem Gerichtstermin das ganze Haus abbrennt, stehen sie vor dem Nichts. War es ein Kabelbrand? Oder hat jemand das Feuer gelegt? Vorerst ziehen sie zu den Eltern ins brandenburgische Rostwalde. Von hier aus begibt sich Anna auf die Suche nach ihrer Heimat und erkennt, dass alle Häuser in ihrer Familie in den vergangenen hundert Jahren verloren gegangen sind: ein schmuckes Jugendstilhaus in Danzig, ein Bauernhof im thüringischen Sperrgebiet, eine typische P-2-Wohung im ostdeutschen Plattenbau, ein kleines Paradies unweit von Berlin sowie ein kroatisches Felssteinhüttchen.In ihrem zweiten Roman beweist Yvonne Zitzmann erneut Spürsinn für Themen, die die Gesellschaft umtreiben. Dass ein Dach über dem Kopf keine Selbstverständlichkeit ist, diese
Erfahrung betrifft längst nicht nur mehr die Schwächsten. Packend schildert Zitzmann den Wohn-Krimi ihrer Protagonistin, bild- und erzählgewaltig lässt sie das alte Danzig genau- so wie das Leben in der "Platte" auferstehen. Und über allem die Frage: Wann ist es Zeit zu gehen?

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Personeninformation


Zitzmann, YvonneYvonne Zitzmann, geboren 1976, lebt in Rangsdorf bei Berlin. Seit 2010 ist sie freie Autorin und Übersetzerin aus dem Russischen. Sie hat Lyrik, Kurzprosa, Hörspiele für Kinder und Erwachsene sowie Literaturübersetzungen in Anthologien und Zeitschriften veröffentlicht. Auszeichnungen u. a.: Arbeitsstipendium vom Land Brandenburg (2010), Ehm-Welk-Literaturpreis (2012), Kunst-Förderpreis des Landes Brandenburg (2014). 2011 war sie Finalistin beim Literaturpreis Prenzlauer Berg und 2013/14 Stipendiatin der Bayerischen Akademie des Schreibens am Literaturhaus München.Im Müry Salzmann Verlag erschien ihr vielfach beachtetes Debüt "Tage des Vergessens" (2021).
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