Kannas

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Buchprofile - Rezension
Im Sommer 1944 fliehen die Bewohner Kareliens vor der anrückenden sowjetischen Armee.
Im Schatten des Zweiten Weltkriegs fand 1944 der sowjetisch-finnische Krieg statt, bei dem über 400.000 Menschen nach Finnland evakuiert wurden. Die Bevölkerung bestand hauptsächlich aus Bauern, die sich mit ihrem Hab und Gut, dem Vieh und einfachsten Karren auf den Weg machten. Auvo, ein schwer verwundeter und traumatisierter Soldat, flieht aus dem Lazarett. Er trifft in einem leeren Dorf auf die junge Hirtin Maria, die sich dem Flüchtlingstross nicht angeschlossen hatte, weil eine ihrer Kühe kalbte. Erst spät kann sie sich mit ihrem Vater in Sicherheit bringen, aber Auvos Spur verliert sich. Diese Graphic Novel widmet sich dem schweren Thema Flucht und Vertreibung in der Nachzeichnung zweier Einzelschicksale. Das Verlassen der Heimat, die ungewisse Zukunft und die Angst um Leib und Leben werden in den flirrend-düsteren Zeichnungen festgehalten. Aber mehr noch: die Autorin hat zahlreiche historische Fotografien mit aufgenommen, an denen sich das kriegerische Zerstörungswerk und die Unbehaustheit der Fliehenden ablesen lassen. Diese so seltenen und wertvollen Foto-Dokumente reihen sich in das Panorama des Elends ein und werden von den Zeichnungen ungebrochen weitererzählt. Es sind rohe, sehr bewegende Aufnahmen von Menschen, Tieren und Lagern, bei denen der Tod als nahe Bedrohung immer spürbar bleibt. Die Gesichter, in die sich Trauma und Not eingeschrieben haben, sehen uns heute noch an. Sie werden für die Autorin (zusammen mit den Erzählungen ihrer Großmutter) das Initial gewesen sein, diese Bild-Erzählung zu verfassen – ein Versuch, die Kriegsopfer vor dem Vergessen zu bewahren. Eine bedeutende Arbeit, die die Leser:innen angesichts der aktuell so großen weltweiten Fluchtbewegungen erschüttern wird.
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Artikelbeschreibung


"Kannas" ist das finnische Wort für die karelische Landenge, die im Sommer 1944 zum Kriegsschauplatz wird. Die Rote Armee zwingt die Bewohner im Osten Finnlands Hals über Kopf zur Flucht.Die junge Hirtin Maria wartet auf die Order, mit ihren Tieren das verwaiste Dorf zu verlassen, als eine der Kühe zum Kalben ansetzt. Während die brennenden Dörfer in der Nähe den Nachthimmel erhellen, taucht plötzlich ein verwirrter Deserteur auf, der einzige Überlebende seiner Einheit. Es ist ein junger Karelier, der selbst nicht mehr weiß, ob er noch lebt oder bereits tot ist.Die gezeichneten Seiten wechseln sich mit historischen Fotos ab, die Graphic Novel wird so zu einer visuell poetischen Auseinandersetzung mit der Geschichte.

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