Artikelbeschreibung
Recklinghausen, Duisburg, Gelsenkirchen und Bochum in diesen Städten entstanden während der letzten fünfzehn Jahre neue Synagogen. Im selben Zeitraum gründeten sich im Ruhrgebiet neue u.a. liberale Gemeinden. Das Revier ist heute bundesweit die Region mit den meisten jüdischen Gemeinden. Durch die Kontingentflüchtlinge aus den Staaten der ehemaligen Sowjetunion ist die Mitgliederzahl in den Gemeinden Nordrhein-Westfalens von 5.000 auf 30.000 gestiegen, allein im Ruhrgebiet von 800 auf 10.000. Der historische Umbruch bedeutet für die jüdische Gemeinschaft Segen und Herausforderung zugleich.
Das Buch aus einer Tagung des Evangelischen Forums Westfalen hervorgegangen zeichnet die Entwicklung nach und stellt u.a. folgende Fragen: Wer sind die jüdischen Einwanderer? Wie vollzieht sich ihre soziale Integration? Fördern die neuen Synagogen das religiöse und kulturelle Leben? Welche Chancen ergeben sich für den christlich-jüdischen Dialog? Welcher Aufbruch vollzieht sich durch das küns
tlerische Potential der eingewanderten Juden in Literatur und Musik? Das Buch zeigt, wie sich das Ruhrgebiet neben Berlin, Frankfurt/M. und München wieder neu zu einem Zentrum jüdischen Lebens in Deutschland entwickelt.
Personeninformation
Manfred Keller, geboren 1940, Studium der Theologie. 1972 bis 1979 Gemeindepfarrer in Württemberg, 1979 bis 2005 Leiter der Evangelischen Stadtakademie Bochum und Synodalbeauftragter für den Christlich-Jüdischen Dialog im Kirchenkreis Bochum. Seit 2002 Vorsitzender des Evangelischen Forums Westfalen. Initiator der Biennale: Musik & Kultur der Synagoge. Veröffentlichungen u.a. zur jüdischen Geschichte des Ruhrgebiets und zum christlich-jüdischen Dialog.
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