Sie haben in München gelebt

Welch eine enorme, staunenswerte Fleißarbeit: Exakt 5750 (!) Kurzbiografien von Personen und Persönlichkeiten sind hier zusammengetragen, die im Verlaufe der letzten acht Jahrhunderte in der bayerischen Landeshauptstadt gelebt und gewirkt haben: auch das Internet liefert Interessierten heutzutage zwar eine Flut von biografischen Informationen, aber will man beispielsweise Näheres über Josef Moser, den Erfinder der Münchner Weißwurst, oder Alois Ansprenger, den letzten Bürgermeister der Stadt Schwabing vor der 1890 erfolgten Eingemeindung nach München wissen, so wird man nur in diesem Lexikon fündig. Von A wie Hans von Aachen (1552-1615), der die Altarbilder in der Münchner Frauenkirche und in der St. Michaelskirche schuf, bis Z wie Wilhelm Zwölfer (1897-1967), der als Professor für Zoologie an den Universitäten von München, Freiburg und Ankara tätig war und als Begründer der experimentellen Ökologie gilt, reicht hier die schier endlose Palette der Architekten und Apotheker, der Bischöfe und Braumeister, der Maler und Musiker, der Schauspieler und Schriftsteller sowie der Wirte und Wissenschaftler, die hier biografisch verewigt sind. Dazu noch eine Zeittabelle, ein ausführliches Quellen- und Literaturverzeichnis und – als besonderes Literaturschmankerl – eine fünfseitige Auflistung von rund 140 Personen, die sich Pseudonyme zugelegt oder von Zeitgenossen Spitznamen erhalten haben. In einer wohl jahrzehntelangen Sisyphusarbeit hat der Autor als Archiv-Scout eine Fülle von Lexika und Personalakten für dieses staunenswert umfangreiche Nachschlagewerk ausgewertet, das weit über München hinaus von Interesse ist, da viele der hier Erwähnten auch außerhalb der bayerischen Landeshauptstadt tätig waren.