Artikelbeschreibung
Michael Groißmeiers neuer Gedichtband hat den Garten seiner Kindheit, das Paradies auf Erden zum Thema. In dieses sein Glück brach schon bald die rauhe Wirklichkeit ein: Der Zehnjährige mußte mit ansehen, wie einrückende Amerikaner flüchtende deutsche Soldaten hinterrücks erschossen, ja, einem "nur" Verwundeten den Fangschuß gaben. Seinen Dank für die liebende Zuwendung seiner Eltern, ohne die er dieses grausame Erleben nie hätte verarbeiten können, bringt er in den Gedichten "Die Mutter" und "Der Vater" zum Ausdruck.
Der heutige Garten des Dichters ist entzaubert, ernüchtert, ohne Illusionen. Wie läßt sich nur das Undeutbare deuten und das Unnennbare benennen?
Es sind betörend melodiöse Verse, die der Band in so reich strömender Fülle enthält eine ganze Abschiedssymphonie, in der aber zugleich die Töne eines incipit vita nova hörbar werden. Vollkommene Meisterstücke sind dabei.
Albert von Schirnding zu "Suche nach Avalun"
Personeninformation
Michael Groißmeier, geboren 1935 in München, Lyriker, lebt in Dachau. Im Allitera Verlag erschienen bereits "Der Zögling" (Autobiographie), "Im Leuchtkäferlicht" (Haiku) und "Suche nach Avalun" (Gedichte), in der Lyrikedition 2000 folgende Gedichtbände: "Mein irdisches Eden", "Charons Blick" und "Warum genügt uns nicht die Erde?".
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