Münchner Salons

Literarische Geselligkeit im 19. und frühen 20. Jahrhundert
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Bayern im Buch-Rezension
Literaten, Musiker, Maler und Gelehrte im gemischtgeschlechtlichen Meinungsaustausch.
Der Literaturwissenschaftler Waldemar Fromm präsentiert hier Beiträge namhafter Experten und Expertinnen zu einem bis heute kaum bekannten Kapitel der Münchner Kulturgeschichte. Die literarischen Salons im 19. und beginnenden 20. Jh. standen im allgemeinen Bewusstsein stets im Schatten der in Berlin seit 1800 fest verankerten Salonkultur. Um dem Leser einen Einblick in die Atmosphäre und die Rahmenbedingungen zu geben, erklärt Fromm eingangs die Entwicklung dieser "literarischen Geselligkeit". Aus Briefen, Memoiren, Zeitschriften und Bildern stellen die einzelnen Autoren und Autorinnen verschiedene Salons vor, in denen die unterschiedlichsten Literaten, Künstler und Gelehrten verkehrten und die Vielseitigkeit des Münchner kulturellen und gesellschaftlichen Lebens repräsentierten. An acht ausgewählten Beispielen wird deutlich, dass der Fokus dieser Treffen nicht ausschließlich auf Literatur und Kunst lag, sondern auch auf politischem wie sozialem Gebiet, insbesondere auf der Emanzipation der Frau, der in der Salonkultur eine herausragende Rolle zukam. Dies zeigt sich erstmals im Salon der Malerin Louise Wolf, zu deren Teilnehmern u.a. Graf von Pocci gehörte, und in weiteren Zusammenkünften - ab 1900 unter den Namen "Tee" bzw. "Jour" geläufig -, in denen Frauen, ob alleinstehend (z.B. Emilie Lindner) oder gemeinsam mit ihren Ehemännern (u.a. Karl und Hanna Wolfskehl) die Gastgeberinnen waren, mit Ausnahme im literarischen Salon des Frauenschwarms Paul Heyse (erster deutscher Literaturnobelpreisträger), wo sie zwar stark vertreten, aber nicht tonangebend waren. Insgesamt zeigen die Ausführungen, dass diese "Geselligkeiten" einen beachtlichen Beitrag zur soziologischen wie künstlerischen Weiterentwicklung Münchens leisteten.
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Artikelbeschreibung


Der literarische Salon gilt seit seinen Anfängen in Berlin um 1800 als Ort des geselligen Beisammenseins und der zweckfreien Konversation. Dabei spielt er u. a. für die Emanzipation der Frau eine wichtige Rolle. Durch seine Offenheit für verschiedene soziale Gruppierungen bietet er die Möglichkeit zum intensiven Meinungsaustausch. Die Geselligkeit schafft, so Georg Simmel, eine "ideale soziologische Welt". In diesem Sinn trägt der Salon utopische Züge.Die literarischen Salons in München sind bis heute wenig erforscht. Der Band versammelt alle Expertinnen und Experten zum Thema und gibt erstmals einen Überblick über die Entwicklung der Münchner Salons im langen 19. Jahrhundert bis hin zur Weimarer Republik.

Personeninformation


Waldemar Fromm, Prof. Dr. phil., unterrichtet Neuere Deutsche Literaturwissenschaft an der LMU München. Er ist Leiter der Arbeitsstelle Literatur in Bayern.Mit Beiträgen von Gabriele von Bassermann-Jordan, Nikola Becker, Waldemar Fromm, Miriam Käfer, Kristina Kargl, Ingvild Richardsen und Jan Stojanovic.

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