Das Jahr ohne Sommer

Ein Mädchen in Transit: Wo ist die Heimat, wo ist das Glück?
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Buchprofile - Rezension
Zeitgeschichte des geteilten Deutschland am Beispiel einer Heranwachsenden.
Constanze Neumann berichtet vermutlich weitgehend autobiografisch als namenlose Ich-Erzählerin von ihrem Leben als einziges Kind eines Leipziger Musiker-Ehepaares im Lebensabschnitt zwischen 5 und 17 Jahren. Die Einschränkungen bei der Ausbildung, der Wohnungszuweisung, bei Reisen und die Trennung der Großfamilie durch den Mauerbau veranlassen den dominanten Vater zu einem Fluchtversuch der Familie, der die Inhaftierung beider Elternteile zur Folge hat. Das Kind kommt zur Großmutter nach Leipzig. Nach zwei Jahren werden die Eltern von der BRD freigekauft und schließlich in Aachen sesshaft. Das Kind findet dort eine sehr kranke Mutter und ihm nicht vertraute Verwandte vor. Das Fremdsein zeigt sich auch in der Sprache, wenn das Kind wegen seines Leipziger Dialekts gehänselt wird. Das Cover zeigt in dem Bild des schaukelnden Mädchens über dem fernen tristen Leipzig den thematisierten Seelenzustand des Kindes. Durch den häufigen Wechsel der Wohnungen, der Schulen und den damit verbundenen Wechsel der Freunde und Bezugspersonen werden immer wieder sich aufbauende Heimatgefühle zunichte gemacht. Mit 16 Jahren erlebt sie den Mauerfall während eines Studienaufenthalts in den USA. Die Familie ist im Rheinland vereint, doch gehört sie nun weder zu den Wessis noch zu den Ossis. Fluchterlebnisse und Heimatsuche sind inzwischen wieder ganz aktuelle Themen. Die Darstellung aus der Sicht eines heranwachsenden Mädchens verleiht dem Geschehen eine besondere Note. Im Epilog schildert die Autorin ihren beruflichen Erfolg als Erwachsene im örtlichen Wechsel zwischen Deutschland und Süditalien. Im Krankenhaus soll sie nun ein neues Herz bekommen und erhofft sich danach ein neues Leben.
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Artikelbeschreibung



Vom Gehen und Ankommen

Wohin geht man, wenn man im Nirgendwo steht: zwischen zwei Ländern, zwischen nahen Erinnerungen und ferner Gegenwart, zwischen einem stets redenden Vater und einer schweigenden Mutter?

Das Mädchen ist sechs, als sie die DDR verlässt und mit ihrer Familie ein neues Leben im äußersten Westen Deutschlands beginnt. Warten dort die Verheißungen, auf die ihre Eltern gehofft haben? Kann der Vater sich neu erfinden, wird die Mutter ihre Krankheit, aus DDR-Gefängnissen mitgebracht, überwinden? Das Kind sehnt sich nach der Großmutter im fernen Leipzig und lernt, wie die Aachener zu reden: ein Schweben zwischen den Welten, das auch nicht zu Ende geht, als 1989 die Mauer fällt.

Constanze Neumann erzählt von einem Leben im Dazwischen und wie man sich auf der Suche nach Heimat zugleich finden und verlieren kann.

»Constanze Neumann erzählt berürend, was das Leben eines Kindes prägen kann, wie Politik auch die Liebe beeinflusst.« Berliner Zei
tung

Personeninformation



Constanze Neumann, geboren in Leipzig, studierte Anglistik, Romanistik und Germanistik. Sie arbeitete als Übersetzerin aus dem Italienischen und zwanzig Jahre in verschiedenen Verlagen. Zuletzt erschien von ihr der Roman »Wellenflug« (Ullstein 2021).

Pressestimmen


»Eine Kindheit zwischen Ende und Neuanfang, unaufgeregt erzählt: ein besonderes Buch.« Ariane Heimbach Brigitte 20240619
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