Vor dem Untergang

Hitlers Jahre in der 'Wolfsschanze' | Ein zentraler Ort des Zweiten Weltkriegs
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Buchprofile - Rezension
Beschreibung des heute fast vergessenen Entscheidungszentrums der NS-Terrorherrschaft.
Mit dem "Führerhauptquartier Wolfsschanze", einem Ort, der von den meisten höchstens mit dem Attentat von Stauffenberg am 20. Juli 1944 in Verbindung gebracht wird, der jedoch ab dem Überfall auf die Sowjetunion (22.06.1941) bis zum November 1944 die militärische Hauptkommandostelle der Nazis war, beschäftigt sich der Historiker Felix Bohr in dieser breit angelegten und akribisch recherchierten Analyse und macht deutlich, dass "die Jahre der Wolfsschanze nicht nur die dunkelste Periode des nationalsozialistischen Zerstörungsfeldzugs und Vernichtungswahns bilden – u.a. wurden hier die grundlegenden Beschlüsse zur Endlösung der Judenfrage gefasst und zur Umsetzung befohlen – , sondern auch entscheidende Wendepunkte in Hitlers Herrschaft markieren." Verständlich und gut lesbar rekonstruiert der Autor den Alltag in diesem von der Außenwelt abgeschirmten Komplex, in dem bis zu 2000 Menschen lebten und arbeiteten – Hitler und seine Gefolgschaft: u.a. Generäle, Wehrmachtssoldaten, Sekretärinnen, NS-Funktionäre, Bedienstete. Gestützt auf Zeitzeugenberichte (meist unkritisch und beschönigend), wissenschaftliche Forschungen sowie neu veröffentlichte Dokumente schildert Bohr das gänzlich unterschiedlich bewertete Zusammenleben in dem abgeschotteten Sperrbezirk, die tägliche Routine – u.a. Lagebesprechungen, Mahlzeiten, Spaziergänge, Teestunden –, vor allem aber die Unterwürfigkeit wichtiger Militärs und NS-Größen unter das "Charisma" des Führers. Besonders interessant ist, wie stark die räumliche Isolation, das absolute Streben nach Machterhalt sowie die ausufernde Machtbesessenheit trotz militärischer Misserfolge (Stalingrad: 2.2.1943; Landung der Alliierten: 6.6.1944) und die wachsende Panik nach dem Attentat vom 20.7.1944 zu einem immer tiefgreifenderen Realitätsverlust bei Hitler führten und ihn zu immer bizarreren Entscheidungen veranlassten. – Das Buch weitet den Blick auf ein kaum wahrgenommenes Kapitel des Nationalsozialismus. Sehr zu empfehlen!
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Artikelbeschreibung

Unweit des ostpreußischen Rastenburg, des heutigen K¿trzyn in Polen, befand sich ein zentraler Ort des Zweiten Weltkriegs: das 'Führerhauptquartier Wolfsschanze'. Dort verbrachte Adolf Hitler nach dem Angriff auf die Sowjetunion den Großteil seiner Zeit. Dort wurde über die systematische Ermordung der europäischen Juden entschieden. Dort ereignete sich am 20. Juli 1944 das Stauffenberg-Attentat, das der Diktator nur leicht verletzt überlebte. Doch während der Name vielen ein Begriff ist, haben die wenigsten eine genaue Vorstellung von der Anlage selbst und dem, was sich dort über knapp dreieinhalb Jahre abspielte.Auf der Basis von Zeitzeugnissen und bislang unveröffentlichten Dokumenten rekonstruiert Felix Bohr den Alltag in der 'Wolfsschanze'. Seine Schilderungen verknüpft er mit grundlegenden Fragen: Was erfährt man aus den Berichten von Offizieren, Köchinnen und Kammerdienern über Hitlers Persönlichkeit? Wie beeinflussten die zunehmend chaotischen Verhältnisse und die paranoide Atmosphäre in dem abgelegenen Komplex die dort getroffenen Entscheidungen? Aus Bohrs dichten Beschreibungen ergibt sich eine präzise Analyse der obersten Ebene des NS-Regimes, die zwischen Teestunden und Waldspaziergängen das deutsche Menschheitsverbrechen plante.

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Personeninformation

Felix Bohr, geboren 1982, ist Historiker und Journalist. Er studierte in Berlin und Rom Geschichte sowie katholische Theologie. Seit 2012 ist er für das Nachrichtenmagazin Der Spiegel tätig, aktuell in der Leitung des Geschichtsressorts.

Pressestimmen


»[Felix Bohr] schildert die Atmosphäre, die das einstige Führerhauptquartier, gelegen im Nordosten von Polen, heute ausstrahlt. Und kommt dann zu einer dichten und fesselnden Schilderung der klaustrophobischen Stimmung, die in den rund 50 Stahlbetonbunkern mit ihren teils sieben Meter dicken Wänden herrschte.« Joachim Heinz Frankfurter Rundschau 20251015
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