Christus (m/w/d)

Eine Geschlechtergeschichte
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Buchprofile - Rezension
Wie das Geschlecht Jesu Christi zu unterschiedlichen Zeiten verschiedene Bedeutung hatte.
Der evangelische Kirchenhistoriker greift ein Thema auf, das in den aktuellen Gender-Diskussionen eine hohe Aktualität besitzt: die Geschlechtlichkeit Jesu Christi. Er führt dabei aus, dass die eindeutige und nicht hinterfragbare Männlichkeit Christi ein Produkt des 19. Jh. und seiner Naturwissenschaften ist. Die Erforschung der menschlichen Biologie führte zu starren Zuschreibungen, was unverrückbar männlich und was weiblich sei. Dagegen diskutierte die frühe Kirche durchaus über die Frage, wie und ob das Geschlecht Christi als Teil der göttlichen Dreifaltigkeit zu bestimmen sei, auch wenn er sich in seiner Menschwerdung zwingend als Mann verkörpert habe. Denn die spätantike Theologie bezog sich auf Platon und Aristoteles, wonach es im Ursprung ein einheitliches menschliches Geschlecht gegeben habe, das sich in ein vollkommeneres männliches und ein weniger vollständiges weibliches getrennt habe. So musste Jesus Christus zwangsläufig ein Mann werden, zudem sich in der Antike damit die Vorstellung verband, dass der perfekte Mann durch seine Willenskraft den Geschlechtstrieb kontrolliere und keuscher leben könne als die Frau. Schubert zeigt jedoch, wie gerade das Mittelalter eine kreative und häufig kühne Gender-Theologie hervorbrachte. Stark von mystischen Strömungen durchdrungen, betonte sie das Weibliche und wies Christus unterschiedliche Geschlechtsidentitäten zu, im Bewusstsein ihrer Symbolhaftigkeit. Schuberts kenntnisreiches Buch macht deutlich, wie sich in der Theologiegeschichte immer wieder neu die Frage nach dem menschgewordenen Gott und seiner Körperlichkeit stellt. Die darauf gegebenen Antworten spiegeln den jeweiligen gesellschaftlichen Kontext und zeitgebundene Rollenbilder von Mann und Frau wider. Auch wenn "Christus (m/w/d)" gut verständlich geschrieben ist, setzt es Grundkenntnisse der Kirchengeschichte und der aktuellen Gender-Debatte voraus. Für größere Büchereien ist es aber durchaus geeignet und wird dort sicher interessierte Leser finden.
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