In die andere Richtung jetzt

Eine Reise durch Ostafrika
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Buchprofile - Rezension
Eine Reise mit offenen Augen durch einige Staaten im östlichen Afrika.
Der Autor, dessen Familie vor Jahren aus dem Iran nach Deutschland übergesiedelt ist, berichtet in diesem Buch von seinen neueren Reisen durch den östlichen Teil Afrikas. Dass der Autor kein Afrika-Experte ist und auch nicht vorgibt, einer zu sein, empfindet man bei der Lektüre als vorteilhaft. Man fühlt sich so an der Seite des neugierig Reisenden, der am Beispiel von relativ wenigen Begegnungen mit Menschen in Madagaskar, Mosambik, Tansania, Kenia, Äthiopien und dem Sudan Schlaglichter auf die Probleme, aber auch die großen Möglichkeiten eines ganzen Kontinents wirft. Und man wird hier mit Tatsachen konfrontiert, die zum Beispiel in der medialen Begleitung des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine selten thematisiert werden. "Weshalb sollen ausgerechnet die Ärmsten der Welt für die Freiheit der Ukraine mit teurem Brot zahlen?" Oder wenn der Autor am Beispiel von Madagaskar schildert, wie einseitig westliche Entwicklungshilfe nur der Infrastruktur der Hauptstadt zugutekommt. "Der Staat hat von den Kolonialherren den Zentralismus übernommen und die korrupte Elite hat von der Kolonialherrschaft scheinbar nur das Plündern übernommen." Die neuen Kolonialherren aus China treten vielleicht weniger gewalttätig auf, aber werden oft nur als Handlanger chinesischer Außenpolitik angesehen. Dass sich der Autor aber ohne jeden belehrenden Ton seinen afrikanischen Gesprächspartnern nähert, empfindet man als Leser als sehr wohltuend und auch lehrreich. Vieles an dem afrikanischen Alltag bleibt einem auch nach der Lektüre fremd. Aber die Neugierde auf diesen Kontinent und auch der Respekt vor dem großen Zukunftswillen der Menschen gerade in den ärmlichsten Regionen werden durch dieses kluge Reisebuch sehr ermutigt.
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Artikelbeschreibung


"Ein großartiger Reporter - neugierig, offen und schwer zu ermüden." Frankfurter Allgemeine Zeitung

Navid Kermani ist vom Süden Madagaskars bis in die Nuba-Berge im Sudan gereist. Behutsam, am einfühlsam beobachteten Detail, läßt er den Osten Afrikas lebendig werden. Aber zugleich, aus neuer Perspektive, denkt Kermani über die Themen auch unserer Gegenwart nach, über Klimawandel, Krieg, Entwicklung und Identität sowie die grundsätzlichen Fragen der Existenz.

Bis heute gilt Afrika als der «vergessene Kontinent», dabei ist es spätestens seit dem 19. Jahrhundert vor allem der umkämpfte Kontinent. Europäische Kolonialmächte haben hier tiefe Wunden hinterlassen. Der arabische Norden trägt seine Religion und Kultur in den Süden, oft mit Gewalt. China und der Westen konkurrieren um Bodenschätze und Einfluß. Vergessen ist Afrika vor allem da, wo es nichts zu holen gibt, etwa auf Madagaskar. Hier haben die Vereinten Nationen die erste Hungersnot deklariert, die vom Klimaw
andel verursacht wurde. Hier beginnt die Reise, die Navid Kermani für DIE ZEIT unternommen hat. Sie führt ihn weiter über die Komoren, Mosambik, Tansania, Kenia und Äthiopien bis in den Sudan. Wo andere Schriftsteller Ursprünglichkeit suchten, entdeckt Kermani Bevölkerungen und Kulturen in Bewegung, oft auf der Flucht vor Krieg und Dürre. Vor allem aber haben sie schon immer kreativ neue kulturelle Einflüsse aufgegriffen und zu etwas Eigenem gemacht. Das zeigt sich nirgends so deutlich wie in der Musik. Sie bildet den heimlichen roten Faden des glänzend geschriebenen Buches, das einem unwiderstehlichen literarischen Rhythmus folgt.

"Ein zeitgenössischer Herodot." Rheinische Post Literarisch, neugierig, einfühlsam: Navid Kermanis Reportagen aus Ostafrika Die großen Themen unserer Gegenwart: Klimawandel, Krieg und Kolonialismus "Als Zuhörer und Beobachter hat es Navid Kermani zu einer Meisterschaft gebracht, die ihresgleichen sucht." Kölner Stadtanzeiger
"Kermanis Gabe, tief zuzuhören und bewußt zu sehen, ist eine seltene, die in Zeiten von Fanatismus, Fake News und Fremdenangst Gold wert ist." REPORTER

Personeninformation


Navid Kermani ist habilitierter Orientalist und lebt als freier Schriftsteller in Köln. Für sein Werk wurde er u.a. mit dem Kleist-Preis, dem Breitbach-Preis, den Hölderlin-Preis und dem Friedenspreis des deutschen Buchhandels ausgezeichnet. 2024 erhält er den Thomas-Mann-Preis.

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