Artikelbeschreibung
Friedrich Schleiermachers eigene Notizen und Ausarbeitungen zu seinen Hermeneutikvorlesungen (1805-1833) stammen aus der Hallenser Zeit (1804/05) und der Berliner Zeit vor Eröffnung der Universität (1809/10), aber auch aus späteren Semestern in Form von Randbemerkungen. Sie sind meist wenig ausgeführt, und schon die erste Edition (Lücke 1838) hat darum Calows Nachschrift von 1832/33 hinzugenommen, die freilich sehr frei wiedergegeben ist.
Die neue Edition verbessert nun nicht nur diese Texte nach Kräften, sondern bietet erstmals (neben der Calowschen) auch Nachschriften von 1819 (Ludwig Jonas), 1822 (Hagenbach) und 1826/27 (Braune). Frühere Nachschriften, besonders aus der Hallenser Zeit, haben sich bislang nicht auffinden lassen.
Besondere Beachtung verdient die 1826/27 erstmals vorgetragene (philologische) Kritik. Dabei handelt es sich um Anweisungen und Ratschläge zur Anfertigung einer kritischen Edition, wobei man sich klar machen muß, daß Schleiermacher hier nicht e
twa als Laie sprach, sondern schon 1801 entscheidend an der ersten kritischen Platon-Edition (Heindorf) mitgearbeitet und und in späteren Jahren eine kritische Edition der Paulus-Briefe geplant und zum Teil auch realisiert hat, ohne sie freilich zum Abschluß zu bringen.
Personeninformation
Wolfgang Virmond, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Berlin; Hermann Patsch, München.
Pressestimmen
"Mit diesem Band wird die Forschung auf eine neue Grundlage gestellt."
Holger Helbig in: Germanistik 3/4-2013
"Mit dem vorliegenden Band liegt eine Ausgabe vor, die allen Ansprüchen einer kritischen Edition aufs Beste genügt und die früheren Editionen obsolet sein lässt. Wer künftig Schleiermachers Hermeneutik zitiert oder über sie handelt, muss auf diesen Band zurückgreifen."
Ingolf U. Dalferth in: Theologische Literaturzeitung 143/11 (2018), 1165-1166
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