Artikelbeschreibung
Die Chesa sur l'En in St. Moritz Bad mit ihrem stattlichen Turm, den verspielten Erkern und Loggien und dem aufwendigen Holzwerk erinnert an ein Märchenschloss. Im Kontext des aufstrebenden Tourismus verkörperte das Chalet den kollektiven Traum eines Ferienidylls in erhabener Berglandschaft. 1883 fertiggestellt, kam die Welt zu Gast. Künstler wie Giovanni Segantini und Giovanni Giacometti hinterließen ihre Spuren und trugen zum Gesamtkunstwerk bei.
Ursprünglich als Villa Planta bekannt, von seinen ersten Bewohnerinnen aber schlicht und liebevoll "Chalet" genannt, ist die Chesa sur l'En alles in einem: ein mondäner Ort gesellschaftlicher Zusammenkunft, Schauplatz sozialer, politischer, ökonomischer und kultureller Ereignisse und Gegebenheiten wie auch ein maßgeschneidertes und mitunter sehr intimes Etui seiner Bewohner. Vom Baumeister Nicolaus Hartmann senior gemeinsam mit Alexander Kuoni, Architekt und Inhaber einer Chaletfabrik, im Auftrag der hoch angesehenen Familie von Plan
ta erbaut, hat die Chesa sur l'En in den vergangenen bald 140 Jahren viel erlebt. Sie war repräsentatives Ferienhaus - eines der ersten im Engadin -, Genossenschaftsherberge, Familienhotel und ist heute privater Wohnsitz.
In zehn Kapiteln wird der Werdegang der Chesa sur l'En und der zugehörigen Menschen faktenreich beschrieben.
Ergänzend hierzu vergegenwärtigen Aufnahmen der Fotokünstlerin Beatrice Minda das Haus und setzen die einmalige Atmosphäre seiner Interieurs ins Bild.
Personeninformation
Seger, Cordula
Cordula Seger, geboren 1970, forscht im Spannungsfeld von Literatur, Architektur und Kulturwissenschaft und beschäftigt sich seit ihrer Dissertation zum Grand Hotel als Schauplatz der Literatur (2005) mit Gebautem als Wissensspeicher. 2016 erschien im AS Verlag gemeinsam mit Bettina Plattner-Gerber ihr Buch «Engadin St. Moritz. Ein Tal schreibt Geschichten». Seit August 2017 leitet sie das Institut für Kulturforschung Graubünden (ikg).
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