Schießlers Woche
03.11.2025

Der Tod gehört zum Leben

Im November, den stillen Tagen des Jahres, rückt für viele Menschen das Gedenken an die Verstorbenen in den Mittelpunkt. Pfarrer Rainer Maria Schießler aus München erinnert daran, dass Trauer mehr ist als bloßer Abschiedsschmerz – sie ist ein Akt des Widerstands gegen das Vergessen. 

Jeder Mensch ist einzigartig, unverwechselbar und unersetzbar. Gerade im Tod wird diese Einzigartigkeit spürbar – in Worten, Gesten und Ritualen, die uns helfen, loszulassen und zugleich festzuhalten.

Für Christen ist der Tod kein Ende, sondern Teil des Lebens. „Trauert nicht wie die, die keine Hoffnung haben“, schreibt der Apostel Paulus. Diese Hoffnung zeigt sich im November beim Besuch der Gräber. Sie schenken Heimat – dort, wo die Gräber unserer Liebsten sind.

Pfarrer Schießler erinnert daran, dass Rituale wie das Entzünden von Kerzen, das gemeinsame Gebet oder ein schlichtes Gebäck wie der „Allerseelenzopf“ Zeichen lebendiger Verbundenheit sind. Selbst wenn sich Formen des Abschieds wandeln, bleibt die Würde des Menschen unantastbar – im Leben wie im Tod.

Trauer darf still sein, aber sie soll nicht sprachlos bleiben. Denn dort, wo Menschen zusammenstehen, Blumen niederlegen, singen und beten, da fließt das Leben weiter – leise, aber tröstlich. So kann der November, trotz seiner Schwere, auch hoffnungsvoll sein.


(Bild Startseite: AdobeStock - pixelliebe)

Schießlers Woche abonnieren auf

Spotify  Apple Podcasts  YouTube Podcasts  Google Podcast  Audible  Deezer  RTL+ Podcasts  Podimo  RSS Feed


Weitere Podcasts