Malteser Ehrenamt im Ruhestand
Uschi Steiner und Tilmann Zwicker gehören zu den rund 2.000 Seniorinnen und Senioren, die sich bei den Maltesern im Erzbistum München und Freising engagieren.
Uschi Steiner organisiert gerne. Mit ihrem Organisationstalent hat die IT-Expertin viele Jahre Familie und Beruf unter einen Hut gebracht. Mit 62 sollte es dann für sie in Rente gehen. Das durfte sie aber nur machen, wenn sie 1.000 Sozialstunden ableistet. Für Uschi Steiner kein Problem. Sie erfährt, dass die Malteser jemand suchen, der in Wolfratshausen ehrenamtlich den Kulturdolmetscher-Dienst aufbaut und leitet. Kultur-Dolmetscher sind Menschen mit Migrationshintergrund, die anderen Migranten dabei helfen, sich in unserer Kultur und Lebensart zurechtzufinden. Uschi Steiner nimmt die Herausforderung an. Den Dienst zu managen macht ihr richtig Freude – bis heute. Die jungen Menschen, die sich zum Kulturdolmetscher ausbilden lassen, haben es ihr angetan. „Da geht mir immer wieder das Herz auf, zu sehen, wie sich diese Menschen hier bei uns so gut integrieren“, schwärmt Steiner.
Auch Tilmann Zwicker bringt eine besondere Begabung mit. Der rüstige Rentner ist musikalisch begabt, spielt mehrere Instrumente. Nach seinem Berufsleben zieht es den Münchner zum ambulanten Malteser Hospizdienst. Dort kümmert er sich ein Mal pro Woche um sterbenskranke Menschen und deren Angehörige. Eines Tages kommt er zu einem Patienten, der in seinem Zimmer mehrere Instrumente hatte. Spontan fragt Zwicker ihn, ob sie nicht zusammen musizieren wollen. Er schnappt sich einfach die Gitarre und improvisiert. Der Patient steigt auf dem Keyboard mit ein. So kommt es völlig unerwartet zu einer Jazz-Session. „Das war eine totale Bereicherung für ihn, er hat sich schon aufs nächste Mal gefreut“, erinnert sich Zwicker. Selbst auf dem Sterbe-Bett kann man also noch Spaß haben – mit Hilfe von engagierten Ehrenamtlichen im Ruhestand.