Die Erste Heilige Kommunion ist ein ganz besonderes Erlebnis für Kinder. Zum ersten Mal nehmen sie an der Eucharistiefeier teil und erhalten die Kommunion. Da ist es nur verständlich, dass sich Aufregung bemerkbar macht.
Wir haben uns mit Kindern unterhalten, die sich gerade auf die Erstkommunion vorbereiten. Sie haben uns berichtet
• wie sie sich auf die Erste Heilige Kommunion vorbereiten,
• worauf sie sich besonders freuen
• und wie sie die Erstkommunion feiern werden.
Aber nicht nur die Kinder bereiten sich auf die Erstkommunion vor, sondern auch die jeweiligen Pfarreien. Wie diese die Familien und Kinder begleiten, lesen Sie hier.
Maximilian, 8 Jahre
Was hat Dir in der Vorbereitungszeit auf die Erstkommunion bisher am meisten Spaß gemacht?
Die EKO-Post mit der Möglichkeit zum Selbergestalten der Familienkerze, der Gebetskette und der Tonschüssel
(Anmerkung
der Redaktion: Die EKO-Post ist ein kleines Heft mit aktuellen Infos,
vertiefenden Gedanken und Gestaltungselementen für die Gottesdienste und
Ideen zur Weiterarbeit an Bibeltexten, zu Traditionen im Kirchenjahr,
Gebeten, Ausmalbildern oder Rätseln. Auch Einladungen für zusätzliche
Angebote, wie reguläre Sonntagsgottesdienste oder digitale Angebote sind
in der EKO-Post, die an die Erstkommunionkinder im Pfarrverband
Geisenhausen verteilt wird, zu finden.)
Wenn Du an den Tag Deiner Erstkommunion denkst: Auf was freust Du Dich am meisten?
Auf den Gottesdienst
Wie wirst Du den Tag Deiner Erstkommunion feiern? Wer wird mit Dir feiern?
Zusammen mit meiner Familie und meiner Taufpatin
Emma, 8 Jahre
Was hat Dir in der Vorbereitungszeit auf die Erstkommunion bisher am meisten Spaß gemacht?
Das Üben vor der Kirche und das gemeinsame Reingehen in die Kirche. Die regelmäßige EKO-Post ist immer sehr schön. Die Gottesdienste waren sehr abwechslungsreich und es wurde nie langweilig.
Wenn Du an den Tag Deiner Erstkommunion denkst: Auf was freust Du Dich am meisten?
Die Feier in der Kirche. Das Fest zu Hause.
Wie wirst Du den Tag Deiner Erstkommunion feiern? Wer wird mit Dir feiern?
Wir gehen Mittag in ein Restaurant und danach feiern wir zu Hause mit der Familie weiter.
Elena Kaup aus Münster ist zehn Jahre alt und feiert heuer ihre Erstkommunion. Als Kind mit Down-Syndrom kann sie nicht alle theologischen Hintergründe des Festes verstehen. Das Dabei-Sein und die Gemeinschaft genießt sie aber. Und ihre Familie mit ihr.
Es wird derzeit geübt und geplant. Bevor Elena ihre Erstkommunion in St. Agatha in Münster-Angelmodde feiern wird, steht noch einiges an. Das ist in jeder Familie ganz normal. Bei Familie Kaup aber ist das besonders. So wie die Zehnjährige es ist: Elena hat das Down-Syndrom. Ihre Möglichkeiten, die Inhalte und Hintergründe des anstehenden Ereignisses zu reflektieren, sind stark eingeschränkt. Die Vorfreude in der Familie ist es deshalb aber keineswegs. „Wir wissen eigentlich gar nicht, was sie von all dem versteht“, sagt Barbara Kaup. „Sie hat nicht die Möglichkeit, es uns mitzuteilen.“ Um das Verstehen geht es ihr bei ihrer Tochter auch nicht. „Es geht um das Erleben, um das Dabeisein, um die Gemeinschaft.“ Und dass Elena sich dabei wohlfühlt, ist immer wieder deutlich zu sehen. „Sie ist gerne in der Kirche, läuft mit den anderen Kindern mit, probiert sich bei den Aufgaben in der Vorbereitung.“
Persönliche Art, Gott zu feiern
Die Kirche ist kein fremder Ort für Elena. Mit ihrer Familie ist sie wöchentlicher Gast in den Gottesdiensten. „Auch das unterscheidet sie von vielen anderen Kindern“, sagt Kaup. „Sie geht nicht zur Erstkommunion, weil es gerade ansteht oder weil sie das große Event sucht.“ Sie geht, weil es zum religiösen Leben der Familie Kaup passt. „Es war für uns keine Frage, dass sie den gleichen Weg geht wie ihre Schwester und ihr Bruder.“ Und sie ist ein besonderer Gast in den Gottesdiensten. Denn sie nimmt die Liturgie auf ihre eigene, außergewöhnliche Art wahr. Den Inhalt der Texte versteht sie nicht, wohl aber die Bilder und Figuren in der Kirche. Sie kennt den Ablauf der heiligen Messen und weiß, wann sie stehen oder sitzen kann. Sie spricht das Vaterunser auf ihre Weise mit, singt bei den Liedern laut, aber nicht immer ganz melodisch und tanzt auch gern mal zur Orgelmusik. Und sie pustet gerne Kerzen aus. Da muss ihre Mama manchmal einschreiten.
Es ist die ganz persönliche Art von Elena, Gott zu feiern. Und so wird es auch bei ihrer Erstkommunion sein. Sie hat dafür keine Gebete auswendig gelernt oder über das Leben von Jesus gesprochen. „Braucht es das, um glauben zu können?“, fragt ihre Mutter. Und gibt die Antwort selbst: „Es geht doch um ein Gefühl, um Geborgenheit, um Gemeinschaft – nicht um Wissen.“ Letztlich werde keins der Kinder das Geheimnis von Gott ergründen können. „Und auch wir Erwachsenen nicht.“ Elena reduziere den Glauben damit für sich von vorneherein auf das Wesentliche – ohne große Theologie, ohne Schrift-Auslegung, ohne festes Korsett. „Sie fühlt sich einfach wohl in der Kirche.“
Kaup ist dankbar, dass dieser Weg in der Pfarrgemeinde mitgegangen wird. Elena war zu allen kreativen, spirituellen und gemeinschaftlichen Vorbereitungsangeboten eingeladen – aber nicht verpflichtet. Gerade, wenn es längere und intensivere Einheiten gab, wäre Elena vielleicht überfordert gewesen. Sie nahm an den Angeboten teil, die ihr lagen. Den Rest erlebte sie mit ihrer Familie – vor allem in den sonntäglichen Gottesdiensten.
Die letzten Vorbereitungen für das Fest der Erstkommunion
Jetzt, kurz vor dem großen Fest,wird die Vorbereitung aber auch bei den Kaups noch einmal intensiv. Für die Erstkommunion-Feier wird geübt. „Nicht, damit Elena alle Wege und Aufgaben perfekt beherrscht, sondern um ihr Sicherheit zu geben.“ Sie blättern viel im Foto-Album der älteren Schwester Maja, um die einzelnen Momente des Festes zu sehen. Auch das Kommunionkleid von Maja hat Elena schon anprobiert. Und im Supermarkt werden noch Oblaten gekauft, um mit ihr den Empfang der Kommunion zu üben. Ob Elena in der Messe dann alles richtig macht, weiß keiner. „Aber sie wird ohne Angst vor Neuem dabei sein können.“
Dass der Tag ein besonderer ist, wird Elena erst bei der Feier selbst bemerken. „So weit vorausschauen kann sie nicht.“ Wenn aber Freunde und Familie kommen, wenn sie spürt, dass sie im Mittelpunkt steht, und wenn sie Geschenke bekommt, wird sie das Festliche empfinden. Und der Rest der Kaups wird „einfach nur stolz sein“, sagt ihre Mutter. Nicht weil sie ein Gebet in der Kirche vorträgt oder eine Fürbitte spricht. „Das kann sie nicht – uns ist es aber auch viel wichtiger, dass Elena ihren Weg so geht, wie sie es kann, ohne irgendwelche Leistungen erbringen zu müssen – und das tut sie.“ Das macht sie Familie stolz. Wie vor einigen Wochen, als sich die kleine Tochter das erste Mal ohne Stützräder auf ihr Fahrrad setzte und zum Sonntagsgottesdienst vorneweg fuhr. „Wir haben über das ganze Gesicht gestrahlt.“
(Michael Bönte, Reporter für Kirche+Leben in Münster)
Rosina, 8 Jahre
Was hat Dir in der Vorbereitungszeit auf die Erstkommunion bisher am meisten Spaß gemacht?
Am meisten hat mir bisher die „EKO-Post“ Spaß gemacht!
Wenn Du an den Tag Deiner Erstkommunion denkst: Auf was freust Du Dich am meisten?
Wenn
ich an meinen Erstkommunionstag denke, freue ich mich am meisten auf
meine erste Hostie und mein selbstgenähtes Erstkommunionkleid!
Wie wirst Du den Tag Deiner Erstkommunion feiern? Wer wird mit Dir feiern?
Ich werde meinen Erstkommunionstag mit der Familie feiern. Wie ich ihn feiern werde, weiß ich noch nicht!
Emma-Marie, 8 Jahre
Was hat Dir in der Vorbereitungszeit auf die Erstkommunion bisher am meisten Spaß gemacht?
Am
meisten freue ich mich immer auf die gemeinsamen Gottesdienste und ich
habe immer viel Spaß beim Erledigen der EKO-Post Ideen. Ich hoffe auch sehr, dass wir bald gemeinsame Gruppenstunden machen dürfen.
Wenn Du an den Tag Deiner Erstkommunion denkst: Auf was freust Du Dich am meisten?
Auf den Gottesdienst, das Empfangen der 1. Hostie und wenn ich mit meinem festlichen Kleid in die Kirche schreiten darf.
Wie wirst Du den Tag Deiner Erstkommunion feiern? Wer wird mit Dir feiern?
Ich
hoffe sehr, dass ich mit meiner ganzen Familie feiern darf. Dann gibt
es leckeres Essen, alle Kinder spielen zusammen und ich wünsche mir eine
fröhliche Stimmung