Artikelbeschreibung
Die moderne Welt kennt Fundamentalismus vor allem alseine Verbindung von Weltablehnung und Erlösungshoffnungim Zeichen der Religion. Es gibt aber auch einenFundamentalismus, der dann entsteht, wenn die Religionnicht mehr vorherrschende Deutungsmacht ist, das Erlösungsbedürfnisaber weiterwirkt. Anstelle der Weltablehnungtritt dann Zeitablehnung, und die Erlösung wird Sacheinnerweltlicher Mächte: der Kunst, der Moral, der Erotik.Stefan Breuer geht dieser Transformation des religiösenFundamentalismusin einen ästhetischen, moralischen underotischen Fundamentalismus an verschiedenen Beispielennach, beginnend mit Rousseau und dem radikalen Flügelder Französischen Revolution über Schopenhauer, RichardWagner und den George-Kreis bis hin zu Ludwig Klages,Otto Gross und Herbert Marcuse.
Personeninformation
Breuer, StefanStefan Breuer, geb. 1948, seit 1984/85 Professor für Politikwissenschaft imFachbereich Rechtswissenschaften der Universität Hamburg, anschließendProfessor für Soziologie, zunächst an der Hamburger Universität fürWirtschaft und Politik (HWP), ab 2005 der Universität Hamburg. Seit 2014emeritiert. Seine Forschungsschwerpunkte sind u. a. Max Weber, die politischeRechte der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und die (prä)historischenUrsprünge von Herrschaft und Staatlichkeit. Zahlreiche Veröffentlichungen.
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