Mord nach der Messe

Ein Verbrechen aus Münchens Vergangenheit
18,00 €
(inkl. MwSt.)
Versandkostenfrei in DE
Sofort lieferbar
Bayern im Buch-Rezension
Ein spannendes Kriminal- und Sozialdrama aus der Mitte des 19. Jh.
Am 11. März des Jahres 1849, direkt nach der Sonntagsmesse, wurde dem angesehenen und allseits beliebten Johann Baptist Schwarz, Münchner Gymnasialprofessor und Kanonikus der Stiftskirche St. Kajetan, im ersten Stock der Sonnenstraße 10 auf brutale Weise die Kehle durchgeschnitten und seine Wohnung ausgeraubt. Zwei entwurzelte Existenzen, Joseph Stopfer und Ludwig Dantinger, wurden nur Tage danach verhaftet und das Münchner gesunde Volksempfinden hatte nur ein Thema: was mit den beiden üblen Burschen gerechterweise zu geschehen hatte. Stopfer wurde ein Jahr später öffentlich enthauptet und Dantinger lebenslang in Ketten gelegt. Helmut A. Seidl hat aus den historischen Quellen der Zeit in wohltuend nüchternem Ton und zugleich sehr authentisch ein spannendes Kriminal- und Sozialdrama destilliert, nebenbei auch noch ein Gerichtsdrama aus dem Jahr, in dem nach einer Justizreform im Königreich Bayern erstmals Schwurgerichte verhandelten. Was an seinem schmalen Band aber am meisten fesselt und fasziniert, sind die reichlich zitierten Kommentare und Berichte aus der Münchner und der Bayerischen Presse. Die Zeit um das Revolutionsjahr 1848 war ohnehin aufgewühlt und spaltete die Gesellschaft, doch was sich liberale, bürgerliche und ultramontane Zeitungen - die "Rothen", die Demokraten und die Schwarzen - über den Mordfall an bösartiger "Ursachenforschung" um die Ohren hauten, das erinnert stark an aktuelle Social-Media-Zustände.
Weiterlesen

Artikelbeschreibung


Mitte des 19. Jahrhunderts hielt der brutale Mord an Johann Baptist Schwarz die königliche Haupt- und Residenzstadt München in Atem. Wie kein zweites erregte das abscheuliche Verbrechen bayernweit Aufsehen, handelte es sich bei dem Opfer doch um einen stadtbekannten Geistlichen. Was für ein Frevel!Das grausame Tötungsdelikt ging auf das Konto eines Täter-Duos, bestehend aus den arbeitslosen Handwerkern Joseph Stopfer und Ludwig Dantinger. Der Fall beschäftigte Polizei, Justiz und Presse in außerordentlicher Weise und fand ein dramatisches Ende: Während das Todesurteil für Dantinger von König Max II. Joseph im Gnadenwege zur Kettenstrafeumgewandelt wurde, wurde Stopfer - dessen Name noch lange im Gedächtnis des Volkes verankert bleiben sollte - am Pfingstsamstag, den 18. Mai 1850, öffentlich auf dem Marsfeld enthauptet. Rund 15.000 Menschen wohnten dem schaurigen Spektakel bei - die Hinrichtung in Bayerns Geschichte mit den meisten Zuschauern. Anhand von zahlreichen zeitgenössische
n Quellen beleuchtet Helmut A. Seidl den wohl spektakulärsten Kriminalfall aus der Münchner Biedermeierzeit und gewährt damit auch einen Einblick in die damalige Lebenswelt.

Personeninformation


Der gebürtige Niederbayer Helmut A. Seidl (Prof. Dr.) lehrte Neuere Sprachen in Nürnberg und Augsburg. Er ist Autor von Büchern und Aufsätzen zu philologischen und volkskundlichhistorischen Themen, darunter eine Trilogie zu spektakulären Mordfällen im Königreich Bayern sowie Dokumentationen über "Schmähinserate im alten München" bzw. "Bayerns größte Räuberbande".

Bewertungen

Die Bewertungen werden vor ihrer Veröffentlichung nicht auf ihre Echtheit überprüft. Sie können daher auch von Verbrauchern stammen, die die bewerteten Produkte tatsächlich gar nicht erworben/genutzt haben.