Rolien & Ralien

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Buchprofile - Rezension
Rolien macht von Kindheit an schlechte Erfahrungen mit ihren Mitmenschen. Deshalb gewinnt ihr Alter Ego immer mehr Raum.
Die elfjährige Rolien wird von ihren Schwestern meist links liegen gelassen. Die Erwachsenen nehmen sie als seltsam war. Dabei ist sie intelligent, fantasievoll, hat ein gutes Beobachtungsvermögen. Wortverliebt beginnt sie früh, Geschichten zu schreiben, die ihr ihre erfundene Freundin Ralien diktiert. Sie handeln meistens von Mädchen und Frauen, denn von Männern hat sie keine gute Meinung. Als sie einen Literaturkreis gründen will, lacht die ganze Klasse über sie. Diesmal ist es die eingebildete Popul, die ihr hilft. Lediglich ihre Freundin Titi hält noch eine Weile heimlich zu ihr, bis eine Rivalin auftaucht. Trotz Roliens Flehen beendet Titi die Freundschaft, nicht nur, weil sie ins Internat geschickt wird, um sie voneinander zu trennen. Während all dieser Zeit mischt sich Ralien immer wieder in Roliens Leben ein und versucht ihr vorzuschreiben, wie sie denken und handeln soll. Rolien schafft es lediglich für kurze Zeit, ihr zu entkommen, als sie als Zwanzigjährige nach Paris geht. Nachdem sie in ihrer ersten Beziehung zu einem Mann bitter enttäuscht wird, kehrt Ralien für immer zurück ... - Aus Roliens Perspektive werden mit größeren Zeitsprüngen typische Lebenssituationen beschrieben. Josepha Mendels (1902-1995), deren ungewöhnliches, farbiges Leben kaum in einen Satz passt, veröffentlichte diesen Roman 1947. Ihr Stil wirkt nüchtern und kompromisslos. Aufgrund seiner Protagonistin ein manchmal etwas befremdliches Werk und trotzdem stimmig. Oder mit der Schriftstellerin Roos van Rijswijk gesprochen: „Staunen Sie über die Sätze und lassen Sie sich einfach auf dieses Buch ein.“
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Artikelbeschreibung


Als der Roman 1947 erstmalig in den Niederlanden erschien, wurde er als "gefährliches Buch" skandalisiert. Vor allem aber ist "Rolien & Ralien" ein phantasieübersprudelndes Stück Literatur, zum Kopfschütteln und Niederknien, und nicht zuletzt auch eine Hymne an Paris.
Rolien ist elf Jahre alt, steht kurz vor dem Ende der goldenen Puppenzeit und ist reichlich seltsam, ebenso "mädchennärrisch" wie im Spiel der Phantasie gefangen. Ihre Schulaufsätze werden als zu blutrünstig verworfen. Dabei kennt sie alle Fremdwörter, hat einen anspruchsvollen erfundenen Freund und eine anspruchsvolle reale Freundin, die sommers wie winters Blusen und zwei Diamantenringe trägt.
Später möchte Rolien mal ein Mann werden, der in Paris wohnt, Rudolf heißt und kein Akrobat ist. Der Plan mit Paris geht auf, und Akrobat wird sie tatsächlich nicht, dafür Gouvernante, Nacktmodell, Hilfsfotografin, Buchhandelsassistentin, Hobbyphilosophin und Vielleserin. Während sie durch die Stadt spaziert und auf Sätze wartet, begegnet sie interessanten Personen, von denen sie so einiges lernt. Am Ende lässt sie alle Vögel frei.

Personeninformation


Josepha Mendels (1902-1995) wuchs in einer jüdisch-orthodoxen Familie in den Niederlanden auf. Sie wanderte zunächst nach Paris aus, schrieb dort journalistische Texte und ihren ersten Roman. Danach emigrierte sie nach London, wo sie bei einem Nachrichtendienst angestellt wurde. 1945 kehrte sie nach Paris, erst drei Jahre vor ihrem Tod in die Niederlande zurück. In Paris arbeitete sie in der Pressestelle der niederländischen Botschaft und wurde im Alter von 46 alleinerziehende Mutter eines Sohnes. 1970 erschien ihr letzter Roman, ihr Debüt als Schauspielerin feierte sie mit 72 Jahren. Mendels erhielt für ihre Werke viele Preise und wurde in den Niederlanden schon in den achtziger Jahren besonders in feministischen Kreisen gefeiert.

Pressestimmen


"Entschlossenheit und Sensibilität, Stärke und Verwegenheit. Das sind die Pole des ungewöhnlichen Lebens dieser lesenswerten Autorin." Ulrich Rüdenauer, Süddeutsche Zeitung
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