Aktuelles
Digitales Vorprogramm
Los geht es wie letztes Jahr mit einem digitalen Vorprogramm. Heuer werden wir uns passend zum Bayern-Wahljahr 2023 mit dem Thema „Demokratiebildung“ beschäftigen. An vier verschiedenen Abenden werden dazu Online-Seminare stattfinden, die verschiedene Schlaglichter werfen:
20. Juni, 19 Uhr: "Demokatie und Medienbildung" mit Kathrin Demmler, Direktorin des JFF – Institut für Medienpädagogik
27. Juni, 19 Uhr: "Europa in der Bücherei" mit Juli Hartl, Projektmanagerin, Europe Direct und Öffentlichkeitsarbeit, EUREGIO
4. Juli, 19 Uhr: "Interreligiosität & Toleranz in der Vermittlungsarbeit" mit Dr. Philipp W. Hildmann, Kompetenzzentrum Gesellschaftlicher Zusammenhalt und Interkultureller Dialog der Hanns-Seidel-Stiftung
11. Juli: 19 Uhr: Fake-News erkennen und entschlüsseln mit Daniel Brenner
Wir laden Sie dazu herzlich ein und freuen uns über Ihre Teilnahme! Anmeldungen sind per E-Mail an kontakt@michaelsbund.de möglich.
Jahreskurse 2023
Unsere Jahreskurse finden wieder traditionell auf Schloss Hirschberg statt. Freuen Sie sich auf ein abwechslungsreiches Programm: Als Hauptreferentinnen und -refernten werden Prof. Dr. Heribert Prantl, Stephanie Schneider, Dr. Melanie Wolfers, Dr. Ferdinand Auhser, Lena Raubaum und Andrea Grießmann zu uns kommen. Natürlich werden auch wieder viele interessante Arbeitsgruppen und die Novitätenvorstellungen auf dem Programm stehen! Und auch die Begegnung und der Austausch untereinander bilden das Rückrat der Kurse!
Wir freuen uns auf Sie, wenn sich Hirschberg wieder in ein Bücherschloss verwandelt!
Die Jahreskurse finden an folgenden Terminen statt:
Kurs 1: 21. bis 23. Juli 2023
Kurs 2: 25. bis 27. Juli 2023
Kurs 3: 28. bis 30. Juli 2023
Das Programm beginnt am ersten Kurstag um 16 Uhr, wir freuen uns, Sie ab 14 Uhr zum Kaffee begrüßen zu dürfen. Zimmer können gegen 15 Uhr bezogen werden. Die Kurse enden am letzten Tag mit Kaffe und Kuchen um 16:30 Uhr.
Weitere Informationen, Programm und Anmeldung finden Sie hier.
Am vergangenen Freitag und Samstag führte der Diözesankurs der Erzdiözese München und Freising rund 100 Büchereimitarbeiterinnen und -mitarbeiter zu Schloss Fürstenried. Neben den neuesten Buchtipps informierten sie sich über die Neukonzeption des Diözesanmuseums Freising sowie zur Demokratiebildung und wie diese in Büchereien umgesetzt werden kann. Abgerundet wurde die Veranstaltung durch zwei Autorenbegegnungen und die Möglichkeit des offenen Austausches.
„Ich möchte mich ganz herzlich bei Ihnen und Ihren Kolleginnen und Kollegen für Ihre Arbeit bedanken“, sagte nicht nur eine der Referent:innen, als sie vor den anwesenden Büchereimitarbeiterinnen und -mitarbeitern stand. Büchereiarbeit bedeutet Vermittlungsarbeit – Literatur- und Medienvermittlung, aber auch die Vermittlung von wichtigen sozialen und fachlichen Kompetenzen, die für eine demokratische Gesellschaft wichtig sind.
In vielen kleineren Büchereien wird dies komplett ehrenamtlich mit viel Herzblut von engagierten Frauen und (einigen) Männern geleistet. In der Diözese München und Freising gibt es 195 Büchereien, von denen 128 rein ehrenamtlich geführt werden; insgesamt sind 2.157 der 2.362 Büchereimitarbeiter:innen ehrenamtlich. So erzählten die Autorin Leo Hoffmann und der Dozent Prof. Dr. Stefan Rappenglück von ihren ersten Begegnungen mit Büchereien und Bibliotheken und wie sie diesen immer noch verbunden sind.
Den Einstieg in den Kurs machte Buchberaterin Vera Lang vom Michaelsbund, die den Anwesenden eine bunte Auswahl an Novitäten vorstellte und diese auch zum Hereinlesen und kritischen Durchblättern als Ausstellung im Foyer des Schlosses mit dabeihatte. Germanist Prof. Dr. Klaus Wolf von der Universität Augsburg berichtete über die Entstehung seines Buchs „Bayerische Literaturgeschichte“ und las einige Stellen daraus vor, beispielsweise von der „Goldenen Zeit“ Münchens mit Literatursalons (die auch Frauen betrieben) und hochrangigen Autor:innen um 1900, der Zeit des Fin de siècles. Aber nicht nur heute (noch) bekannte Autor:innen sind in seiner Literaturgeschichte versammelt, sondern auch leider inzwischen vergessene, für die er nun in Archiven und Bibliotheken tätig war. Wie auch bei ihm ging es bei der Referentin am Samstag, Dr. Anna-Laura de la Iglesia y Nikolaus um die Vermittlung. Die Fachreferentin im Diözesanmuseum Freising stellte auf unterhaltsame Weise die Neukonzeption des Museums vor und erzählte von museumspädagogischen Angeboten und anekdotenhaft sowohl von der Renovierung des Gebäudes als auch von der Neuausrichtung der Sammlung nach dem gezeigten Thema und nicht mehr nach der Entstehungszeit. Sowohl Museen als auch Büchereien benötigen aktuelle Veranstaltungen oder Ausstellungen, um im Gespräch zu bleiben, sodass sie auch kurz auf die aktuelle Ausstellung Verdammte Lust, einem Wunschthema von Vertretern aus der Diözese einging. Wie wichtig es dabei ist, den Blick zu leiten, führte auch die Autorin Leo Hoffman am Abend aus, die neben ihrer schriftstellerischen Tätigkeit als Leo Hoffmann Übersetzungen, Podcasts und auch Museumsschilder als Gabriele Hoffmann durchgeführt hat. Dabei sind kleine Details oder eine interessante Geschichte um das Ausstellungsstück oft ein Aufhänger, um die Aufmerksamkeit der Leser:innen zu erhalten und im Gedächtnis zu bleiben. Daneben erzählte sie von und las aus ihren Büchern als Leo Hoffmann, die mit wunderschönen Illustrationen (auch das Erwachsenenbuch) versehen sind und gewährte den Teilnehmer:innen sogar einen kurzen Einblick in das aktuelle Buchprojekt. Das bereits erschienene Kinderbuch, Das kleine gelbe Haus, das für den Korbinian – Paul Maar Preis 2022 nominiert war, beschreibt sehr poetisch die Suche nach Glück, das für die Autorin selbst als Kind in der nahen Münchner Bücherei lag, aus der sie regelmäßig taschenweise Bücher trug. Büchereien als Treffpunkte, Vermittler und Orte des Austausches sind sehr wichtig, findet auch Prof. Dr. Stefan Rappenglück, der sein Thema „Demokratiebildung - und was Büchereien dazu beitragen können“ unter aktiver Teilnahme der Anwesenden vortrug und immer wieder das besondere Engagement, das die Büchereiteams leisteten, hervorhob und auch Exkurse in die Situation in andere Länder einschob. So ist die Bücherei in Israel der Mittelpunkt der Gemeinde und somit die erste Anlaufstelle für alles. Demokratiebildung fängt im Kleinen an, mit der Partizipation an Dingen vor Ort und dem Bewusstsein über die politischen Verhältnisse. Mit Veranstaltungen, Workshops, als Ort für Podiumsdiskussionen, aber auch durch Planspiele können Büchereien dies besonders unterstützen. Auch durch ihr Medienangebot und die Medienvermittlung wird dies unterstützt, wie auch eine Teilnehmerin betonte. Die Gründung des Michaelsbundes 1901, der damals noch Katholischer Preßverein für Bayern hieß, erfolgte mit dem Ziel, in den Büchereien vor Ort Volksbildung zu ermöglichen durch den freien Zugang an Medien und Information unabhängig von Einkommen, Herkunft und Religion der Leser:innen.
Der Diözesankurs, der nach Corona nun wieder real stattfinden konnte, war somit für die Büchereiteams nicht nur eine Gelegenheit, neue Impulse für ihre Arbeit vor Ort zu erhalten, sondern auch um sich zu vernetzen und sich miteinander über büchereirelevante Themen zu unterhalten.
Fotos und Text: Christina Walter, SMB
Das Lesen feiern
11.000 Freiwillige engagieren sich in den mehr als 1.000 Büchereien des Sankt Michaelsbundes in Bayern. Anlässlich des Welttages des Buches bedankte sich Bayerns Ehrenamtsbeauftragte Eva Gottstein persönlich bei Sabine Pasti, Gabi Conrad von der ökumenischen Bücherei Allerheiligen in München sowie Monica und Thomas Bolze von der Bücherei St. Sebastian in München, die alle vier ehrenamtlich beim Sankt Michaelsbund aktiv sind, und stellt sie als „Ehrenamt der Woche“ unter diesem Link vor.
„Menschen brauchen Bücher und Büchereien brauchen ehrenamtliche Kräfte,“ sagt Eva Gottstein. „Die Ehrenamtlichen des Sankt Michaelsbundes helfen dabei, dass Bayern ein lesendes Land bleibt. Denn Lesen schafft Zugang zu Wissen, fördert kognitive sowie soziale Kompetenzen und verbessert die Konzentration. Die Liste der Vorteile des Lesens könnte noch um ein Vielfaches erweitert werden. Vielen
Dank, dass Sie sich dafür engagieren.“
„Büchereien sind neben Kita und Schule sehr bedeutsame Leseoasen für Kinder und Familien vor Ort, die Bildung und Freizeit gleichermaßen ermöglichen. Büchereien laden mit ihrem Medienangebot dazu ein, mühelos ferne Länder zu bereisen, spannende Abenteuer zu erleben oder sich mit Freunden vor Ort zu treffen. Büchereien als Orte des Lesens ermöglichen allen Menschen die aktive Teilhabe an der Gesellschaft und am kulturellen Leben“, bestätigt Dr. Claudia Maria Pecher, Leiterin der Landesfachstelle für Büchereien und Bildung und ehrenamtlich Präsidentin der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur.
Quelle und Copyright:
Geschäftsstelle der Beauftragten der Bayerischen Staatsregierung für das Ehrenamt
Karin Gleixner