Europas vergessene Kinder
„Manchmal male ich ein Haus für uns. Europas vergessene Kinder“ beruht auf wahren Berichten von Kindern und Jugendlichen zwischen 8 und 14 Jahren, die mit ihren Eltern seit 2015 auf der griechischen Insel Lesbos gestrandet sind. Die Fotografin und Autorin Alea Horst kennt sie, denn sie war ihnen eine aufmerksame Zuhörerin. Achtzehn Interviews sind auf diese Weise entstanden. Neben den Texten bietet das Buch jeweils ein Foto des erzählenden Kindes oder Jugendlichen. Dadurch entsteht ein ganz persönlicher Zugang zu denjenigen, die uns ihre Erfahrungen, Gefühle, Träume und Hoffnungen in ihren Schilderungen anvertrauen. Das Buch von Alea Horst (Fotografien und Texte) und Mehrdad Zaeri (Illustrationen) hat das Ziel, die Alltags- und Erfahrungsgeschichten der Kinder und Jugendlichen aus dem Zeltlager und Containercamp Kara Tepe für den Deutschunterricht und den Bereich Politische Bildung den Klassen 5 bis 8 zugänglich zu machen.
Marlies Koenen und KlettKinderbuch haben zum Buch nun Unterrichtsmaterialien herausgebracht. Das Materialangebot richtet sich an die Klassenstufen 5 bis 8. Auf 21 Arbeitsblättern sind mit verschiedenster Methodik Annährungen altersgerechte Annäherungen an Buch und Thema in Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit zusammengestellt. Die Materialien können kostenfrei heruntergeladen werden und eigenen sich auch zum Einsatz in der Bücherei!
Unterrichtsmaterialien zum Buch
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„Ich möchte mal irgendwo ankommen und ein Zuhause haben“: Das Zitat stammt von Raghad, 14 Jahre alt und aus Syrien geflohen. Raghad ist eines von insgesamt 22 Kindern, denen Alea Horst mit ihren Fotografien ein Gesicht und eine Stimme gibt. Sie besuchte die Flüchtlingsunterkunft Kara Tepe auf der Insel Lesbos, setzte den vergessenen Kindern ein Denkmal und fragte sie nach ihren Wünschen. Heraus kamen berührende Sätze und Wünsche, die in unserer Gesellschaft für die meisten selbstverständlich sind: ein Bad, ein Bett oder eine Toilette. Mehrdad Zaeri hat dazu mit kleinen Strichen, Vignetten und Bildern Illustrationen geschaffen. Das Buch wurde unter dem Titel Manchmal male ich ein Haus für uns. Europas vergessene Kinder herausgegeben.
Der Michaelsbund bietet in Zusammenarbeit mit dem Klett Kinderbuch Verlag (Leipzig) und der Deutschen Kinder- und Jugendliteratur eine Wanderausstellung an, die 10 Fotomotive aus dem Buch im DIN A3-Format (auf Hartschaumplatten) für Büchereien bereithält. Die Fotos können relativ einfach an Regalen oder Bildleisten befestigt werden.
Mit der Fotoschau soll auf das Schicksal geflüchteter Kinder aufmerksam gemacht werden. „In Zeiten, in denen Mütter mit Kindern vor Kriegsgefechten flüchten, ist eine solche Bilderschau von erschütternder Brisanz“, stellt Dr. Claudia Maria Pecher, Leiterin der Landesfachstelle und Präsidentin der Akademie fest. „Das geht uns alle an und macht unsere Hilfe nötig!“
Die Wanderausstellung kann ab 9. Mai von Büchereien kostenfrei bei der Landesfachstelle ausgeliehen werden.
Kontakt
Bei Interesse wenden Sie sich bitte zur Koordinierung von Terminen und Versands an
Maximilian Mihatsch
E-Mail: [email protected]
Tel: 089 23225 509