Franz Hohler zum 80. Geburtstag
Franz Hohlers Gedichte sind voller Rhythmus, Sprachklang, Humor und Fabulierlust, was nicht nur Kindern eine Freude bereitet. In seiner Poetik-Vorlesung über „Das Kindliche“, die er 2003 in Zürich hielt, heißt es: „Was dem erwachsenen Hörer gefällt, ist wohl dasselbe wie das, was den Kindern gefällt: Die Komik des Unbeholfenen, des Tollpatschs, der sich danebenbenimmt, weil er die Regeln nicht kennt. Und vielleicht auch die Unternehmungslust eines Pflatschs, der sich endlich aufrafft, um sich einmal in seinem Leben ein Vergnügen zu gönnen und an einen Ort geht, wo er nicht hingehört. Und die monströse Kraft des Riesen, die, obwohl nur gutmütig und aus reiner Belustigung angewandt, ein ganzes Parkett zum Einsturz bringt.“ In einem Interview mit Ute Wegmann macht er deutlich, dass er mit seinen Versen und Geschichten Kinder nicht unterfordern, sondern anregen und herausfordern möchte. Mit seinen Geschichten und Gedichten lädt er das noch junge Lesepublikum ein, spielerisch die Welt der Literatur zu entdecken. Und das klingt u. a. so:
Es war einmal ein Turm - Der liebte einen Wurm.
Der Wurm war etwas scheu - Dann kroch er doch herbei.
Doch schon beim ersten Kuss
- War mit dem Wurme Schluss.
- aus: "Es war einmal ein Igel"