Artikelbeschreibung
Eine der bewegendsten und lebendigsten Autobiografien deutscher Sprache: die Lebensgeschichte eines Bauernjungen, der sich an die Bücher verlor.
Franz Michael Felder, Bauer aus dem Bregenzerwald, war als Autor von zwei Romanen u.a. kein Unbekannter in der literarischen Welt seiner Zeit. Man kannte ihn zudem als rebellischen, vielfach angefeindeten Volksaufklärer. Als seine Frau überraschend starb und ihn mit fünf Kindern zurückließ, begann er auf Anraten eines Freundes, sein Leben aufzuschreiben. Entstanden ist so ein Meisterwerk der autobiografischen Literatur. Felder erzählt mit Hingabe: von den frühen Schicksalsschlägen, von dem Abenteuer, auf dem Land ein Leser zu werden, von seinem Dasein als Sonderling, aber
auch von den Umbrüchen nach 1848. "Aus meinem Leben" ist aber v.a. eines: eine Liebeserklärung an seine Frau. Ihr setzt er mit diesem Buch ein Denkmal, mit ihrer Hochzeit endet auch der erste Teil. Zu einem zweiten ist es nicht mehr gekommen: Felder starb wenige Wochen nach der Niederschrift, keine 30 Jahre alt.
Hinterlassen hat er zwei Versionen der Autobiografie, die 1904 erstmals erschienen ist. Das Manu
skript der Erstausgabe, der alle anderen folgten, ist verschollen. Das vorliegende Buch basiert auf der im Nachlass als Handschrift erhaltenen Fassung, die in vielen Passagen von dem bislang bekannten Text abweicht.
Personeninformation
Felder, Franz Michael
als Sohn eines Kleinbauern in Schoppernau, Vorarlberg, geboren. Zu Lebzeiten sorgte er als schreibender Bauer für Aufsehen, u.a. mit seinen Romanen »Sonderlinge« und »Reich und Arm«. Heute gilt er, der auch für seine volksaufklärerische Tätigkeit bekannt ist, als einer der bedeutendsten österreichischen Schriftsteller des Realismus. Felder starb am 26. April 1869, keine 30 Jahre alt.
Thaler, Jürgen
geboren 1968, Studium der Literaturwissenschaft in Wien, Berlin und Jerusalem, ist Leiter des Franz-Michael-Felder-Archivs der Vorarlberger Landesbibliothek.
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