
Buchprofile - Rezension
Dank der Reise mit einer Zeitmaschine kann ein Erfinder einen Blick in die Zukunft der Menschheit im Jahre 802.701 werfen.
H.G. Wells' "Zeitmaschine" gehört zu den Klassikern der Science-Fiction-Literatur und seine im ausgehenden 19. Jh. entstandenen Erzählungen werden immer wieder aufgegriffen. Nun bildet sie den Auftaktband einer auf sechs Stücke angelegten Reihe des Splitter-Verlages, in der vier Erzählungen Wells' in Comicform angeboten werden sollen: Im viktorianischen England führt ein Mann seinen Freunden seine neueste Erfindung vor; eine Apparatur, mit der man in die Zukunft reisen kann. Er begibt sich in das Jahr 802.701 und trifft auf Nachfahren der Menschen: Die in den Tag hineinlebenden, scheinbar glücklichen Elois und die in der Unterwelt hausenden Morlocks, die bei Dunkelheit Jagd auf die Elois machen. Nur mit Mühe kann er in die Gegenwart zurückkehren, ehe er, mit einem Fotoapparat bewaffnet, erneut seine Erfindung nutzen will. Szenarist Dobbs hält sich, von notwendigen Kürzungen abgesehen, eng an die Romanvorlage Wells', die vom Illustrator Moreau eindrucksvoll in Szene gesetzt wird. So wird der historische Stoff zu einem spannenden SF-Abenteuer, das auch heute sicher seine Leserinnen und Leser finden wird. Empfohlen.
Siegfried Schmidt
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Artikelbeschreibung
Splitter widmet dem Meister der Science Fiction eine sechsbändige PrachtausgabeH.G. Wells ist, neben Jules Verne, nicht nur ein, sondern der Ahnherr und Klassiker der modernen Science-Fiction-Literatur. Einige seiner Bücher sind Schlüsselwerke des utopischen Zukunftsromans, »Der Krieg der Welten« etwa, »Die Insel des Dr. Moreau« und natürlich »Die Zeitmaschine«. Im Laufe der Jahrzehnte sind sie unzählige Male adaptiert, interpretiert, kopiert, zitiert und auch persifliert worden. Allein »Der Krieg der Welten« ist ein äußerst beliebter Stoff, auch und gerade im Comic, und dürfte so oft im Stil der jeweiligen Zeit verarbeitet worden sein - von Orson Welles' legendärer Hörspielfassung, die 1938 in den USA angeblich für Massenpanik sorgte, bis hin zu Roland Emmerichs »Independence Day« 1 & 2 (Tim Burtons »Mars Attacks!« nicht zu vergessen) -, dass der eigentliche Urheber dahinter gerne vergessen wird.Szenarist Dobbs hat sich deshalb nun daran begeben, zusammen mit einigen ausgewählten
Zeichnern eine zeitgemäße Interpretation der Hauptwerke von H.G. Wells im klassischen Geist vorzulegen - neben den eingangs genannten Titeln zudem noch »Der Unsichtbare«, ein weiteres Beispiel dafür, dass die Erzählungen von Wells stets spannend sind, unterhaltsam, auch amüsant und vor allem eins: zeitlos aktuell!
Personeninformation
H(erbert) G(eorge) Wells, geb. am 21. September 1866 in Bromley/Kent, starb am 13. August 1946 in London. Nach einer Kaufmannslehre absolvierte er ein naturwissenschaftliches Studium mit Prädikatsexamen; nach nur wenigen Jahren als Dozent lebte er als freier Schriftsteller. Sein Gesamtwerk umfaßt etwa hundert Bände. Zu Weltruhm gelangte er mit seinen Romanen und Erzählungen, die ihn als Begründer der modernen Science Fiction, als genialen phantastischen Utopisten und als kritisch-humorvollen Gesellschaftssatiriker ausweisen.
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