Artikelbeschreibung
Was brachte den Reemtsma-Konzern dazu, während des Zweiten Weltkriegs die Tabakwirtschaft der Krim auszubeuten? Und welche Folgen hatte das für die Bevölkerung der Halbinsel, die vom November 1941 bis April 1944 von den Deutschen besetzt war? Auf diese Fragen antwortet das vorliegende Buch sowohl aus der Perspektive der Konzernmanager als auch der der Ausgebeuteten.
Der Reemtsma-Konzern wollte durch den Zugriff auf die Tabakwirtschaft der südlichen Sowjetunion seine Kontrolle über den Tabaksektor in Europa absichern und das Unternehmen in einen global player der Lebens- und Genussmittelindustrie verwandeln. Dabei operierte er im Schatten der Wehrmacht, die die Krim und das Kaukasusgebiet als Schlüssel zur deutschen Weltherrschaft erobern und sichern sollte. Für die Tabakgemeinden und die Betriebsbelegschaften der Krim ging es dagegen ums nackte Überleben. Insgesamt etwa 20000 Menschen wurden zur Arbeit auf den Tabakfeldern und in den Verarbeitungsbetrieben gezwungen. Durch die Verdopplung der Perspektive - der Konzernmanager und der Ausgebeuteten - ist mit diesem Buch eine Sozialgeschichte der deutschen Besatzungsherrschaft in Osteuropa am Beispiel der Krim entstanden. Dabei werden drei Schwerpunkte miteinander verknüpft: die Unternehmensgeschichte des Reemtsma-Konzerns im Kontext der deutschen Eroberungs- und Plünderungspolitik; die Geschich
te der unmittelbaren Produzenten, die mit ihren Berichten selbst zu Wort kommen; sowie eine Gesamtgeschichte der Krim unter der deutschen Besatzungsherrschaft.
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